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Alte Werbung II

Alte Werbung II

Wir haben weitere alte Werbung gefunden. Erstens gibt es noch eine Menge davon, zweitens kann man alt ja definieren, wie man möchte, und drittens verfügen wir über ein kleines Archiv. Aus dem zauberten wir die Schwarzweißaufnahmen, die aus den 1980er Jahren stammen, damals gemacht in der Straße der Befreiung (Dresdner Straße) und in der angrenzenden Feldstraße (Anna-Kuhnow-Straße).

Chocolade, Thee, Liqueure sowie Verkaufsstellegeröstete Kaffee’s von Max Richter (königlicher Hoflieferant) gab es einst gegenüber des Straßenbahnhofes Reudnitz. Max Richter war in unserem Beitrag „Leipziger Kaffees“ (April 2013) schon einmal Thema. Weiter vorn in der Dresdner Straße prangte ein Möbel-Hahn vom Giebel (Ecke Lange Straße). Bierdruck-Apparate und Manometer-Fabrik wiederum stand an einer Wand in der kleinen Feldstraße – heute stehen dort Einfamilienhäuser.

In der Georg-Schumann-Straße 305a können wir von …olex* lesen, die Uhrenmarke Rolex wird damit nicht gemeint sein. Über …olex ist Arthur Pr… zu entziffern sowie das zumindest in diesem Zusammenhang rätselhafte Wort Stelle**. Die als solche nicht mehr existierende Gaststätte Freiladebahnhof haben wir in der Delitzscher Straße, nahe des Chausseehauses entdeckt, das ebenfalls geschlossene Klubheim Samuel Heinicke gleich beim Arbeitsamt in der Huygensstraße.

In der Paul-Langheinrich-Straße (zu sehen von der Hupfeldstraße aus) im Westen der Stadt erinnern ein paar Schatten an der Wand an die Gewürzabteilung von Thurm & Wunder. Im Osten, in der Wurzner Straße, hat der Schriftzug Haushaltwaren überdauert. Und das war noch nicht alles …

* Nachtrag am 26.02.2015: …olex ist Olex! Wir haben die DVD „Leipzig wiederentdeckt – Historische Filmschätze von 1910-1989“ gesehen und im Film „Mit der Straßenbahn durch Leipzig“ (1931) am Torgauer Platz eine Giebelwerbung für ein Olex-Tankhaus entdeckt. Jetzt konnten wir gezielt suchen und fanden eine 1904 in Wien gegründete Aktiengesellschaft, die aus dem Namen Petrolexport das Kürzel Olex zog. Das später in der Deutschen BP aufgegangene Unternehmen gilt als Erfinder der Tankstellen (die hießen zunächst u.a. Tankkioske) und unterhielt solche auch in Leipzig.

** nun nicht mehr rätselhaft: Das war eine Tankstelle! Wenn man’s jetzt weiß, kann man’s sogar auf dem Foto – in Großbuchstaben – entziffern.

Nachtrag am 21.03.2016: Das Haus an der Ecke von Stammerstraße und Am Meilenstein ist restauriert worden, der Schriftzug Lebensmittel nicht mehr zu sehen.

Nachtrag am 29.03.2020: Nach Abrissarbeiten in der Böhlitz-Ehrenberger Heinrich-Heine-Straße kam die FDJ zum Vorschein! Zu entziffern ist außerdem „Weltfestspiele der Jugend und Studenten für den Frieden“, kreisförmig um ein Logo mit mindestens zwei Personen und eine Friedenstaube geschrieben.