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Ein Elch am Auewald

Ein Elch am Auewald

In Sichtweite des Auewalds rührt Frank Neumeister Wasser, Malz, Hopfen und Hefe zusammen. Seine Haus- und Hobbybrauerei nimmt mit ihrem Erstnamen Zur Sägemühle Bezug auf die postalische Adresse und erinnert mit ihrem Zweitnamen Elchbräu an Franks Arbeitszeit in Norwegen. Dort hatte der Böhlitz-Ehrenberger nach Feierabend mit Hilfe eines Brau-Kits erstmals Bier angesetzt. Das war Ende der 1990er Jahre, genauer gesagt 1998, weshalb Elchbräu mittlerweile 25jähriges Bestehen feiern dürfte. Offiziell allerdings lautet das Gründungsjahr 2001.

Nach den Experimenten in Norwegen folgten Arbeitsaufenthalte in den USA, wo Frank sein Bierwissen ausbauen konnte, indem er andere Kleinbrauer traf und die Freude am Hobby im praktischen Austausch pflegte. Zu DDR-Zeiten war der spätere Siemens-Beschäftigte bereits im Bereich Gärungs-Chemie tätig gewesen und hatte damals privat Wasser zu Wein werden lassen. Beides kann im Nachhinein als Vorbildung für seine Hausbrauerlaufbahn angesehen werden.

Circa 700 Liter im Jahr stellt Frank heute für Freunde, Familie und Kollegen her. Mit seiner Freizeitfreude hat er etliche infiziert, ist selbst aber im Privaten geblieben. Er experimentiert mit Hopfen (welchen er aus Gleina bei Zeitz und Monstab bei Altenburg bezieht) und Hefen und braut das Bier so, wie er es mag. 2003, als Elchbräu noch die Beinamen Hausbrauerei zur Burgaue und Böhlitzer Brauhaus trug, gab es von ihm u.a. den Böhlitzer Braunbären und das Burgauen Pilsner, später u.a. Roggenrauch Märzen und Elchi’s Gosebock sowie Hafer Ale Blond und Doppel Mumme. Außerdem versuchte sich der Brauer auch mit Wacholder, wie in Skandinavien üblich. „Aber“, so sagt er aus Erfahrung, „wenn’s zu speziell wird, trinkt man das Bier alleine.“

Einer seiner drei Söhne ließ sich den Elchkopf, den ein Freund aus Norwegen vor Jahren in den Keller der Sägemühle geschleppt hat, auf den Arm tätowieren. Frank fotografierte das Tattoo und machte sein Logo daraus. Seitdem ziert es Etiketten, Bierdeckel, Flaschen, Fässer, Gläser, Krüge – alles wirkt superprofessionell! Schade und gleichzeitig anerkennenswert, dass der Böhlitz-Ehrenberger sein Bier nicht verkauft. Doch vielleicht habt Ihr Glück und trefft ihn bei einem Feuerwehr- oder Ortsfest in seiner Ecke oder, wenn es mal wieder stattfindet, beim Leipziger Schaubrauen am Bayrischen Bahnhof.

www.hausgebraut.de +++ www.elch-braeu.de