Es gibt Stadtteile, in denen ist man selten. Man hat dort nichts zu tun, hat niemanden zu besuchen. Und diese Viertel – für uns gehört Schönefeld dazu – sind wunderbar geeignet für Entdeckungsfahrten. So war uns das Fischrestaurant Casablanca* in der Ossietzkystraße 36/38 unbekannt, obwohl es doch so auffällig und gar nicht so neu ist. Als wir aus der Stöckelstraße kamen, und in der Ossietzkystraße schienen Hauswände und Himmel ineinander überzugehen, staunten wir nicht schlecht (www.casablanca-leipzig.de).
Zuvor waren wir die Gorkistraße entlanggeradelt, von der Hermann-Liebmann-Straße kommend (in der freuten wir uns über ein „Wiedersehen“ mit der „Kellner! Ein Markranstädter!“-Werbung**, die wir Ende der 1980er schon einmal schwarzweiß fotografiert hatten).
Richtig romantisch wurde es im Bereich Zeumer-/Robert-Blum-Straße, dort wo Rathaus, Kirche und Schloss Schönefeld (www.schloss-schoenefeld.de) beieinander stehen und als Besonderheit die kuriose Grabpyramide der Familien Schneider und von Eberstein (1888 errichtet nach Entwürfen von Baurat Constantin Lipsius, dem Architekten der Peterskirche).
Über die Evangelisch-Lutherische Gedächtniskirche Schönefeld (Foto „Schönes Schönefeld“) weiß das Buch „Leipzig und seine Kirchen“ von 2006 zu berichten: „Schönefeld und seine Kirche wurden 1813 im Verlauf der Völkerschlacht weitgehend zerstört. 1820 wurde die Kirche in ihrer heutigen Form geweiht. Das barock anmutende Gebäude umschließt einen klassizistisch geprägten Innenraum. Durch ein besonderes Ereignis ging die Kirche auch in die Musikgeschichte ein: Am 12. September 1840 ließen sich hier der Komponist Robert Schumann und die Pianistin Clara Wieck trauen.“
Und weil bei Wikipedia die Berühmtheiten oft unter solchen Beiträgen zu finden sind: Der Sänger, Entertainer und Conferencier Bert Callenbach (www.bertcallenbach.com) ist in Schönefeld aufgewachsen. Gemeinsam mit Katrin Troendle begründete er in den 1990ern das Krystallpalast-Varieté neu. Heutzutage ist er u.a. im Central-Kabarett zu erleben.
* siehe auch unseren Beitrag „Flockenwirbel und Fisch“ (März 2013)
** siehe auch unseren Beitrag „Schnell noch hin!“ (April 2014)