In der Reihe „Bootstouren in Leipzig“ ist das nächste Heft erschienen: „Kurs 2: Vom Stadthafen zum Lindenauer Hafen“. Autor Denis Achtner bringt erneut Ordnung, Übersicht und mit Informationen unterlegte Unterhaltung auf die Wellen. Da sich der Kurs 2 zum Teil mit den Kursen 1 und 7 – die waren Gegenstand der vorangegangenen Bände – überschneidet, überschneiden sich allerdings auch die Inhalte. Vom Schreberbad, Karl Heine und den Buntgarnwerken hatten wir bereits gelesen …
Solltet Ihr die beiden zuerst herausgekommenen Broschüren („Kurs 1: Vom Stadthafen zum Cospudener See“ und „Kurs 7: Stadtkurs durch Schleußig & Plagwitz“) jedoch nicht Euer eigen nennen, ist die neueste ohne Einschränkung zu empfehlen. Hier geht es, wie der Titel verrät, von Hafen zu Hafen. Wobei man in Leipzig die Ansprüche an maritime Anlege-Anlagen nicht zu hoch schrauben sollte, sonderlich beeindruckend sind sie (noch) nicht.
Dafür beeindruckt und überrascht die Meisten, über wieviele Wasserwege und Brücken unsere Stadt verfügt und wie interessant sich all die Straßen, Parks und Plätze von der nassen Seite aus präsentieren. Denis Achtner zeigt und erklärt alles: Die Brücken, die Villen und die Bootshäuser, die einstigen Kanalprojekte, die einstige Industrie am Wasser und den heutigen Stand der Entwicklung.
Ebenso Erwähnung finden das sogenannte Jahrtausendfeld und die (von uns bereits vergessene Satellitenrolle Leipzigs während der) Expo 2000, außerdem die ehemals Volkseigenen Betriebe Bodenbearbeitungsgeräte, GISAG und Baumwollspinnerei (als Vertreter der einstigen Industrie; zu deren Wirkzeiten machten Kanal- und Elsterwasser allerdings keinen guten Eindruck).
Befahren auf Kurs 2 werden der Elstermühlgraben, die Weiße Elster, der Karl-Heine-Kanal sowie – neu! – der Lindenauer Hafen. Denn hinterm Kanal 28 ist seit diesem Jahr lang noch nicht Schluss. Ein paar Bootslängen zuvor macht der Aurelienbogen einen renovierten Eindruck, nahe der Philippuskirche, die seit kurzem wieder mehr im Gespräch ist – als Veranstaltungsort.
Auch der Luisenbrücke (Teil der Lützner Straße an der Grenze von Lindenau und Grünau) und der Museumsfeldbahn (am und hinter dem Hafen) widmet der Autor aktuelle Abschnitte und illustriert die gesamte Veröffentlichung mit gelungenen eigenen Fotografien, schnell erfassbaren Karten und historischen Abbildungen.