Falk aus Gohlis gab uns drei alte Klassenfotos, wahrscheinlich stammen diese wie er aus Gohlis, allerdings steht das nicht hundertprozentig fest. Eins ist auf der Rückseite mit einem Stempel des Gohliser Photographen F. Arthur Schule gekennzeichnet, man sieht darauf neben der Mädchenklasse und ihrem Lehrer ein kleines bisschen Architektur, was bei der Zuordnung helfen könnte.
Eva-Maria war sich auf Facebook sicher: „Es ist die Breitenfelder / Ecke Georg-Schumann-Straße“, also die Rote Schule. Marco schrieb: „… bin in Gohlis geboren und aufgewachsen. ist aber schwer. Die 35. (Virchowstraße) isses nicht, könnte aber das Gymnasium an der Sasstraße sein. Die andere bei Kaufland kennen nur die wenigsten, hat keine solchen Elemente.“ Katja meinte: „Die 35. Oberschule war früher eine mit zwei Eingängen, einer für Jungs und einer für Mädels. Bin auch für die Sasstraße.“ Und Jan fragte: „Könnte es eventuell ein Schulgebäude in Gohlis sein, welches im 2. Weltkrieg zerstört wurde, evtl. das ehemalige Schiller-Realgymnasium am Richterplatz?“
Möglich ist alles, wir wissen es nicht. Jan fand zwischenzeitlich heraus: „Die ‚Photographische Kunstanstalt F. Arthur Schule‘ hatte ihre Adresse in der Planitzstraße 15, später Viertelsweg.“ Und er fügte hinzu: „In Vergessenheit geraten ist vielleicht inzwischen die Büttnersche Höhere Töchterschule. Leider ist der ausführliche Beitrag von Ursula Hein auf www.gohlis.info ohne Fotos.“ Ein Foto zur Büttnerschen Schule in der Natonekstraße zeigt das schöne Buch „700 Jahre Gohlis / 1317-2017“, das wie die Internetseite www.gohlis.info ein Produkt des Bürgervereins Gohlis ist. Im Buch gibt es ein ganzes Kapitel über das Gohliser Schulwesen.
Sabine äußerte einen Gedanken, der nicht von der Hand zu weisen ist: „Der Fotograf war aus Gohlis, aber muss die Schule unbedingt in Gohlis gewesen sein? … denn ich denke. der Fotograf hatte nicht nur Gohliser Auftraggeber und Kunden.“ Da hat sie recht und uns ihrerseits ein weiteres historisches Bild geschickt. Herzlichen Dank!
„Die Mutti meines Vatis, geboren 1914 in Elsterwerda-Biehla, kam etwa 1918 nach Leipzig und ging dann wohl von 1921 bis 1929 hier in eine Schule. Da sie in der Bogislawstraße 9 wohnte, kommt eigentlich nur die Schule in der Konradstraße in Frage. Meine Mutti hat noch ein Klassenfoto von ihr …“ Carola bestätigte die Sache schon mal zeitlich: „Das dürfte ein Bild aus den 1920ern sein. Mein Vater, Jahrgang 21, hatte auch solche Matrosenanzüge an, als er in dem Alter der Kinder war.“
Aufgefallen ist uns, dass auf den Fotos von Falk – die ersten beiden dürften ebenfalls in den 1920er Jahren aufgenommen worden sein – jeweils reine Mädchenklassen zu sehen sind und auf dem von Sabine schon eine gemischte Mädchen-Jungs-Klasse. War der Leipziger Osten etwa fortschrittlicher als der Norden?
Angestachelt vom Thema suchten wir nach eigenen alten Schulbildern, hatten allerdings erst einmal kein Glück, dafür fanden wir eins aus dem ZV-Lager unserer 95. POS (Grünau-Nord) in den 1980er Jahren (ZV = Zivilverteidigung; vormilitärische Ausbildung).
siehe auch unsere Beiträge „Klassenfoto aus den 1950ern“ (Dezember 2015; Richard-Wagner-Schule) sowie „Rote Hose, schwarzes Hemd“ (Juli 2018) über die Sportkleidung an Leipziger Schulen