Aufgrund einer Erweiterung im späten 19. Jahrhundert wird der Gohliser Friedhof durch eine Straße, den Viertelsweg, geteilt. Zebrastreifen verbinden das Tor des größeren Kapellenfriedhofs im Norden mit dem des Neueren Friedhofs im Süden. Die namensgebende Kapelle ist von der Straße aus zu sehen und erinnert in ihrer Form und Farbgebung an ein klassizistisches Schlösschen.
Über das Gelände des Gohliser Friedhofs ziehen sich mehrere großbäumige Alleen, sie sorgen für den parkartigen Charakter der Anlage. Auch hier (wie z.B. auf dem Nordfriedhof oder in Sellerhausen) befinden sich die imposanteren Grabstätten an den Außenmauern. Eine Besonderheit stellt die Blickverbindung zur architektonisch auffälligen Versöhnungskirche dar.
Der Bau im Viertelsweg / Ecke Franz-Mehring-Straße gilt als Vertreter der klassischen Moderne, er wurde 1932 geweiht. Sein 43 Meter hoher Kirchturm ist nach Anmeldung jedermann zugänglich. Architekt der Versöhnungskirche war Hans Heinrich Grotjahn (1887-1962), dem wir ebenso das bemerkenswerte Rathaus in Mölkau zu verdanken haben.
Friedhöfe, Kirchen, Rathäuser – im Urlaub schauen wir uns solche in Frankreich, Italien oder Polen an. Leipzig verfügt über eine Fülle derartiger Sehenswürdigkeiten, und es gehört kein großer Aufwand dazu, sie zu entdecken. Die Paul-Benndorf-Gesellschaft bietet – bei weitergehendem Interesse – sogar Führungen an, in Gohlis sowie auf anderen hiesigen Friedhöfen.
www.friedhofsverband-leipzig.de · versoehnungs-gemeinde.de
siehe auch unsere Beiträge „Achtung, Umsturzgefahr!“ (Juni 2016) und „Leipziger Rathäuser II“ (November 2013)