Erik Manouz wiederholt am 24. März im UT Connewitz sein Diplom-Konzert. Das eigentliche hatte im Frühjahr 2010 in dem alten Kino stattgefunden und den Startschuss für eine ganze Reihe gegeben. Erneut dabei sein wird die polnische Band Dikanda und zum ersten Mal Paul Hoorn von der Dresdner Formation Das blaue Einhorn.
Den seit seinem Studium an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig lebenden Manouz kennt man vor allem als Allround-Musiker von Felix Meyer. Die Beiden sind Schulfreunde, hatten in Berliner Jugendtagen schon eine gemeinsame Band und spielen regelmäßig im kleineren oder größeren Kreis, zu zweit beispielsweise am 13. Mai im Pool Garden – der Abend ist bereits ausverkauft.
Bei Dikanda befand sich der Wahlleipziger im hallischen Objekt 5 einst selbst im Publikum und wurde Fan, nach dem Konzert versackte man unter Kollegen. Auch beim Diplom in Connewitz waren die Folker aus Stettin dann dabei, außerdem circa 30 Gastmusiker, so gut wie alle Freunde aus der Studienzeit. Es existiert Filmmaterial des denkwürdigen Abends, Material, das veröffentlicht werden sollte. Weil das Ganze nämlich solch ein Spaß mit Erfolg gewesen ist, machte Manouz eine Reihe daraus.
Angefangen haben Meyer und er mit Straßenmusik, wenn man von der Schülerband aus Pearl-Jam-und-Nirvana-Zeiten einmal absieht. In Lüneburg wurde die Truppe von einem Produzenten entdeckt, seitdem steigt die Popularität von Jahr zu Jahr, füllen Meyer, Manouz & Co. große Säle und beispielsweise auch sämtliche Bänke der Parkbühne am Geyserhaus. Sie haben jedoch nicht vergessen, dass in kleinen Läden die Nähe größer ist.
Der Berliner Manouz fand Leipzig so gut, dass er nach seinem Studium blieb. Zeitweise wohnte er in einem Wächterhaus in der Könneritzstraße und heute noch immer in Schleußig. Die „Evolution“ unserer Stadt, die „Aufbruch- und Renaissancezeit“, wie er sagt, konnte er seit 2002 direkt vor Ort miterleben. Auch an der hiesigen Hochschule fühlte er sich wohl, knüpfte Kontakte zu unzähligen Kollegen und fand Zeit für sich und seine Musik.
Im Oktober 2016 erschien die erste eigene CD. „Ich wollte eine weitere Tür aufmachen und meine eigenen Geschichten erzählen“, sagt Manouz, „wollte der Chefkoch von etwas Eigenem sein, ohne bei Felix auszusteigen.“ Derzeit entsteht das zweite Solo-Album, das Crowdfunding dazu läuft direkt per Mail an ihn und persönlicher Antwort zurück (crowdfunding.manouz.de).
Und schon jetzt geht es vorwärts! Während der Winterflucht nach La Gomera bediente Manouz bei einem Flamenco-Abend die Percussions-Instrumente. Kurz darauf tauchte der Flamenco-Gitarrist bei ihm auf, und sie spielten tolle, bis dahin ungeplante Aufnahmen für die neue CD ein. Die Scheibe könnte im November fertig gepresst an alle Unterstützer gehen, während sie offiziell erst im Januar 2019 herauskommen soll.
Bis dahin wird noch viel passieren und vielleicht auch der Film vom 2010er Diplom-Konzert im Internet erschienen sein. Morgen aber ist Erik Manouz auf jeden Fall virtuos & live zu erleben, gemeinsam mit Dikanda, Paul Hoorn und einigen anderen.