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Nach der Straßenbahnreform

Nach der Straßenbahnreform

Letztens bekamen wir Besuch aus einer anderen Stadt, mit der Straßenbahn wollte der vom Hauptbahnhof an den Lindenauer Markt gelangen. Was fährt da? Früher hätten wir’s aus dem Kopf sagen können, seit der großen Straßenbahnreform von anno irgendwann aber haben wir keine Ahnung mehr. Die meisten Linien wurden umbenannt und umsortiert, so dass die Zahlen und Endstationen, die uns im Gedächtnis geblieben sind, nicht mehr viel nützen.

Weil wir abseits aller Haltestellen wohnen (bei uns fährt nur der Bus), guckten wir ins Internet und fanden die 7, die 8 und die 15. Anschließend warfen wir einen Blick in unser unergründliches und unerschöpfliches Archiv und stießen auf ein paar interessante Bilder und Dokumente. Originellerweise zur 8* und zur 15**, weswegen wir nur noch ein aktuelles Foto von der 7 schießen mussten.

Die 7 war früher die 17 und die 27, oder? Die 6 fuhr nach Gohlis und die 4 nach Stötteritz, die 21 am Leihhaus vorbei. Eine Übersicht von 1954 bestätigt unser 80er-Jahre-Wissen. Es gab aber auch mal Verbindungen von Möckern nach Connewitz, von Eutritzsch zum Schlachthof (heute: MDR-Gelände) und von Plagwitz nach Volkmarsdorf – das ist noch viel länger her. Unser Besuch entschied sich übrigens spontan für die 3 und einen ausführlichen Winterspaziergang.

Asche auf die Mütze! Christina machte uns über Facebook auf einen Fehler aufmerksam, die 8 fährt nicht vom Hauptbahnhof. Stattdessen hält sie auf der anderen Seite der Innenstadt, am Wilhelm-Leuschner-Platz, wie auch auf dem von uns abgebildeten Schild zu lesen ist. Danke! Demzufolge kommen nur die 7 und 15 in Frage. Wir fahren eindeutig zu wenig Bahn …

* das muss ein Nachwendeschild sein, sonst hätte der Straßenbahnhof Angerbrücke noch Deutsch-Sowjetische Freundschaft gehießen
** und das hier ist älter, denn schon in den 1980er Jahren fuhr die 15 nach Grünau, erst in den Wohnkomplex 5, dann auch hinter in die 7 bis an die Grenze von Miltitz