„Als das Zentralstadion im Sommer 2010 zur Red-Bull-Arena wurde, ließ selbst der Stadionsprecher … die Umbennennung unerwähnt“, schrieb Leipzigs lustigster Sportjournalist Guido Schäfer am 11. Dezember 2012 in der Leipziger Volkszeitung. „Jetzt wird die Heimat von Regionalliga-Spitzenreiter RB Leipzig auch optisch dem österreichischen Namens- und Geldgeber angeglichen.“ Es kommt ein Logo aufs Dach.
Im Herbst 1998, als das Ende der Ära Zentralstadion abzusehen war, machten wir ein paar Bilder im Innenraum der „Schüssel“. Damals kam man da einfach so rein. (In unserer Kindheit turnten wir sogar manchmal auf der Tartanbahn herum, nachdem wir die Treppen zwischen den Rängen hoch- und runtergelaufen waren.)
„Der 23 m hohe Stadionwall wurde aus den Trümmern der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Gebäude der Innenstadt aufgeschüttet“, weiß „Leipzig – Baumeister und Bauten“ (erschienen 1990) über das „Sportforum an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Allee“ sowie, dass das „Stadion der Hunderttausend“ 1954/56 unter Leitung des Architekten Karl Souradny erbaut wurde.
Hans Albert Förster, Autor von „Leipzig – Geschichte und Ausblick“, verkündet 1952 ebenda: „Aus einer großen Reihe von Volksparkanlagen, die in jedem Stadtteil entstehen werden und bereits zu großen Teilen fertiggestellt sind, ragt das Sportzentrum an der Stalin-Allee hervor. Mitten im Grünen ist hier eine Stätte der Gesundheitspflege und der Körperkultur von hohem Anspruch im Entstehen: ein Stadion für 100000 Zuschauer, ein Schwimmstadion modernster Bauart, Sportplätze für Hockey und Tennis …“
Die Stalin-Allee heißt heute Jahnallee, das Hockeystadion befand sich dort, wo jetzt die Mehrzweckhalle Arena steht, und das Zentralstadion ist auch ein anderes geworden. (Über das ehemalige Schwimmstadion gibt es einen separaten Artikel bei uns, Juli 2012.)
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siehe auch unseren Beitrag „Leipzigs große Schüssel“ (August 2014)