In der Schönefelder Ossietzkystraße entdeckten wir vor knapp einem Jahr* das Fischrestaurant Casablanca, weil das Gebäude bzw. der Gebäudekomplex einfach nicht zu übersehen ist. Da hatte jemand erstens eine Idee und zweitens die Energie und Mittel, diese Idee umzusetzen. Das Ergebnis überzeugt – wie wir seit heute wissen (andere wissen es schon viel länger). Das Casablanca wirkt von den bemalten Außenwänden bis zum U-Boot im Inneren, vom Schiff auf dem Dach bis zum Fisch auf dem Tisch maritim, gelungen und originell.
Weiße Ostern können auch etwas Gutes haben. Schneedecke, Flockenwirbel und Unfälle auf der A 14 (gelesen davon hatten wir beim Frühstück auf den Internetseiten des MDR) hielten uns von einem geplanten Ausflug nach Magdeburg ab. Die befreundete Familie dort zeigte Verständnis und wir hatten auf einmal Zeit; die nutzten wir, um am Nachmittag nach Schönefeld zu fahren, durch den verschneiten Mariannenpark** zu spazieren und anschließend endlich mal das Casablanca zu inspizieren. Fisch am Karfreitag – das passt doch!
Wir bestellten Zander und Victoria-Barschfilet und bekamen nach angemessener Zeit, was auf frische Zubereitung schließen lässt, große, gut gefüllte und appetitlich angerichtete Glasplatten in Fischform serviert. Es schmeckte ausgezeichnet, die Bedienung war sehr freundlich, im großen Aquarium schwammen große Fische hin und her und von der Bowlingbahn hörten wir fröhliche Stimmen.
Gelegenheit, Erinnerungen auszutauschen und über Neues zu staunen. So erzählte einer der anderen von seiner Zeit in der AG Flugmodellbau. Die hatte er einst in der Langen Straße besucht und war dann mit dieser AG (für Arbeitsgemeinschaft, eigentlich eher eine Kinderhobbytruppe) im Mariannenpark gewesen, um die Modelle aus Balsaholz in die Lüfte zu ziehen – auf der großen Wiese. Damals hieß die bekannteste Fischgaststätte Leipzigs Gastmahl des Meeres (am Anfang der Dr.-Kurt-Fischer-Straße, heute Pfaffendorfer Straße – die Räume werden wieder gastronomisch genutzt). Wir waren nie drin.
Neues: Neu war für uns – wie erwähnt – das Casablanca. Sobald der Freisitz im Schiff auf dem Dach öffnet, testen wir auch diesen. Relativ neu ist ebenfalls die bzw. das Black Pearl in der Karl-Liebknecht-Straße (nahe der Kurt-Eisner-Straße) – müssen wir bald probieren. Und neu zum Dritten ist, dass – aus unserer Sicht – nun nicht mehr das Café Grundmann in der August-Bebel-Straße über die witzigsten Toiletten der Stadt verfügt, sondern das Casablanca. Unglaublich!
* siehe unseren Beitrag „Entdeckungen in Schönefeld I“ (Mai 2012), da sieht das Haus noch anders aus!
** siehe auch unseren Beitrag „Leipziger Grün IV“ (Juni 2014)