(P.H.) Im November 2021 haben Wildschweine das Labyrinth in Kleinzschocher, Kleine Struthwiese neben dem Küchenholz, entdeckt und durchwühlt. Eigentlich führen Rasenlabyrinthe von außen zu einem Mittelpunkt und auch wieder zurück. Aber dies wussten die Wildschweine leider nicht. Doch für den Menschen hat das Labyrinth eine große – mathematische, esoterische, meditative, inspirierende – Bedeutung. Im Jahr 2002 wurde dieses hier auf Initiative von Angelika Koraus angelegt – es feiert also bald 20. Geburtstag – herzlichen Glückwunsch!
Was als Provisorium gedacht war, etablierte sich als feste Größe in der Landschaft und in den Zeitläufen – es finden zu den Sonnenwenden, aber auch zu den Mondphasen Begegnungen am und im Labyrinth statt. Im Jahre 2008 stellte die Bildhauerin Gesine Wegener zwei von ihr gefertigte Stelen an der Ostseite des Labyrinths auf, zur Begrüßung der aufgehenden Sonne. Die beiden Rotsandsteine fand sie in ihrer heimatlichen Umgebung im Odenwald. Es handelt sich um ehemalige Türgewände. Die Bearbeitung erfolgte vor Ort. Ich habe sie bei ihrer Arbeit mehrmals getroffen und gesprochen. Ein sehr gutes Zusammenspiel: Labyrinth und Stelen.
Leider gibt es auch unter den Menschen eine Art Wildschweine. Vor Jahren wurde die linke Stele beschädigt, abgebrochen – der Reststein liegt nun in der Waagerechten, holzeingefasst. 2021 wurde auch noch die rechte Säule umgestürzt. Welch ein Vandalismus! Was wird nun aus dem beschädigten Inspirationsraum? Ich wünsche der Initiative Labyrinth Kleinzschocher Kraft, um diese Situation zu meistern.
Unser Dank für diesen Beitrag geht an Peter!