Fast alle Väter und Söhne hatten in ihrem Leben eine Phase, in der sie sich intensiv mit der Modelleisenbahn beschäftigten. Dementsprechend fasziniert sind sie i.d.R. auch von den realen Vorbildern ihrer Wohnzimmerzüge. Hobby-Eisenbahner können sich in Leipzig u.a. an der Parkeisenbahn am Auensee erfreuen oder eine Nummer größer im Eisenbahnmuseum zwischen Diezmann- und Kurt-Kresse-Straße.
Dort, im Bw Plagwitz, das unserer Meinung nach auf Kleinzschocherscher Flur liegt, aber bahnverwaltungstechnisch offensichtlich zum Bahnhof Plagwitz gehört, basteln Enthusiasten an echten Exemplaren der Eisenbahngeschichte. Alte Lokomotiven, Waggons und Zubehör werden gepflegt, instandgesetzt und gezeigt – das nächste Mal am 29. März, ab 10 Uhr, im Rahmen der 13. Eisenbahntage (die 14. finden dann im Oktober statt). Auch Sonderfahrten mit historischen Zügen werden hin und wieder angeboten (und sind meist schnell vergriffen) sowie „Dampfseminare“, nach deren erfolgreichem Besuch Ihr Euch Ehrenlokführer nennen dürft.
„Der Verein wurde 1989 als ‚IG Traditionslok Bayerischer Bahnhof zu Leipzig‘ durch einige Eisenbahner, vorwiegend Lokführer des Bahnbetriebswerkes Leipzig-Engelsdorf gegründet. Im Jahr 1990 bereits hatte der Verein seinen jetzigen Namen erhalten. Im Juni 1995 zog der Verein in den Lokschuppen I des ehemaligen Bahnbetriebswerkes Leipzig-Plagwitz“, verraten die Betreffenden über sich selbst auf www.dampfbahnmuseum.de. Dort sind selbstverständlich sämtliche Termine und Angebote des Museums aufgelistet sowie eine Übersicht der Exponate.
Der Stolz der Truppe dürfte die fahrtüchtige Dampflok 52 8154-8 von 1943 sein, u.a. eingesetzt im Bw Engelsdorf und der Braunkohle. Weitere Schmuckstücke sind unter vielen anderen die Rangierloks Kö 4184 von 1933 und V 10 B von 1956 (auch eine Engelsdorferin), ebenso ein 1961er Mitropa-Wagen aus dem VEB Waggonbau Görlitz. Lustigerweise wird am 29. März ein Mitropa-Kollektiv im Einsatz sein! Wir freuen uns darauf, obwohl der Name Mitropa in unserer Jugend eher einen negativen Beigeschmack hatte …
Wie kommt Ihr hin ins Eisenbahnmuseum? Am besten nicht mit dem Auto, sondern zu Fuß oder mit dem Rad von der Kurt-Kresse-Straße aus – immer geradeaus, am Gartenlokal Nat’l und dem Friedhof Kleinzschocher vorbei, bis Ihr Wasserturm und Lokschuppen seht. Oder Ihr tastet Euch von der Diezmannstraße heran. Dort, wo die eine fast rechtwinklige Kurve macht, nehmt Ihr den rechteren Fußweg (am Gartenverein der Eisenbahn Leipzig-Plagwitz entlang) und seid in wenigen Minuten da.