Das Fräulein Miramunkel in der Gohliser Stockstraße 2 schenkt erst seit wenigen Wochen Kaffee aus, außerdem bietet es Frühstück an und bäckt alle möglichen Kuchen (auch vegane) selbst. Sein wunderschönes kleines Ladenlokal war bis vor nicht allzu langer Zeit das Zuhause der in die Prellerstraße abgewanderten Salumeria (Horns Fabrik*), dann von Rudolf & Regine und früher einmal eine Fleischerei bzw. sogar Roßschlächterei. Das erklärt auch die Gestaltung der Hausnummer, welche wir vor Jahren mal als Bild auf unserer Facebook-Seite gezeigt hatten**.
Der Name Miramunkel allerdings geht auf ein Buch über Katzen zurück, das der jungen Gastronomin seit ihrer Kindheit im Kopf herumgeistert. Dementsprechend romantisch und kaufmannsladengemütlich präsentiert sich ihr Café. Die Decke ziert noch der Gründerzeitglasschmuck der Fleischersleute, im zweiten Gastraum sieht der Fußboden original aus und auch in der Toilette sind die eleganten schwarzweißen Fliesen von vor über hundert Jahren erhalten geblieben.
Ergänzt wurden diese Originalteile mit passenden Vitrinen, Regalen, Sesseln und Stühlen. Wer gern auf Fensterbrettern sitzt, kann das hier innen und außen tun, ansonsten fällt die Entscheidung für den schönsten Platz schwer – da kommt alles in Frage, ebenso beim Essen und Trinken. Wir frühstückten klassisch zuzüglich eines Rühreis mit Tomate und Feta und verkosteten im Anschluss den Espressoschokokuchen – alles wunderbar.
Noch etwas jünger als das Fräulein Miramunkel, circa eine Woche, ist das Café Elysee in der Dieskaustraße 30***, eröffnet wurde es kurz vorm Jahreswechsel und möchte „ein wenig Paris nach Kleinzschocher holen“. Das gelingt u.a. mit Crêpes, Tomatensuppe, Torte und Elysee-Salat sowie einer geschmackvollen Inneneinrichtung. Vor allem die hellen Wände voller Bilder, grafischer Blätter und Fotografien wirken gelungen.
Die Gemälde im Stil der Impressionisten stammen übrigens vom Chef selbst, der Grieche ist und in Paunsdorf ein Restaurant, welches seinen Vornamen – Achilles – trägt, betreibt, außerdem im Internet die Galerie Tampoulidis. Lauter Überraschungen! Wir staunten und aßen die herzhafte Version der französischen Eierkuchen sowie ein Stück Karotten-Nuss-Kuchen, wozu wir einen Café Bonbon – Espresso auf gezuckerter Kondensmilch – bestellten. Alles zu empfehlen!
www.fraeulein-miramunkel.de +++ www.galerie-tampoulidis.de
* siehe unseren Beitrag „Horns Erben, Horns Fabrik“ (August 2012)
** siehe unseren Beitrag „Tiere in der Stadt I“ (Juli 2014)
*** siehe zur unmittelbaren Nachbarschaft unsere Beiträge „Der Wolf und das Zscho“ (Mai 2019) sowie „Die Schlippen von Zschocher“ (Mai 2018)