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Unsere zehn Lieblingskneipen

Unsere zehn Lieblingskneipen

„Wohin gehen wir immer wieder gern?“, fragten wir uns, als wir letztens in einem Leipziger Lokal saßen, in dem wir von der Kellnerin schon mit den Worten „Na, auch mal wieder hier!“ begrüßt wurden. Da gebaren wir die Idee, unsere zehn Lieblingskneipen aufzuzählen und kurz vorzustellen. Wir nahmen einen Zettel aus der Tasche und notierten, diskutierten, strichen und ergänzten. Wo waren wir in den letzten Jahren mehrmals bis oft? Wo schleppen wir Freunde mit hin, unsere Eltern, die Kinder? Als wir uns endlich über die Liste geeinigt hatten, waren aus den zehn Lieblingskneipen zwölf geworden. In alphabetischer Reihenfolge heißen die Bibabo, La Cantina, Fachwerk, Frische Prieße, Glashaus, Heimathafen, Kleine Kneipe, Ofenrohr, Olea, Orange, Pilot und Spizz.

Das Bibabo im Bahnhof Plagwitz besuchen wir, wenn wir Schnitzel essen wollen. Neu dort ist der sogenannte Trainview, der Freisitz auf dem ehemaligen Bahnsteig. Im La Cantina (Karl-Heine-Straße) tauchen wir am liebsten gleich halb sechs auf, da besteht die Chance, zwei unreservierte Plätze an der Theke oder sogar am Fenster zu ergattern, wo wir dann Tapas naschen. Das Fachwerk am Auensee ist innen und außen sehr hübsch gestaltet und bietet u.a. Piccata Milanese und Antipasti, wir nehmen meist die vegetarischen. Die Frische Prieße (Prießnitzstraße, im Gartenverein) zählt zu unseren liebsten Gartenkneipen, der Freisitz mit Spielplatz, Blumen und Blick auf Gärten und Auewald ist die reine Erholung, das traditionelle Essen ebenfalls zu empfehlen. Auch der Freisitz vorm Glashaus (Clara-Zetkin-Park) lässt Urlaubsgefühle aufkommen. Hier haben wir zuletzt das regionale Käsebrett bestellt. Der Heimathafen in der Könneritzstraße schließlich krönt die Freisitzerei mit Piratennote und Elsterblick. Während unten die Wassersportler vorbeigleiten, verzehren wir oben Frank Zander (sehr originelle Speisekarte!) und trinken Mischmasch.

In der Kleinen Kneipe in der Alten Salzstraße am Anfang von Grünau sitzen wir drin, essen Rostbrätl oder Fisch und genießen dazu rote Limo aus kleinen dicken Flaschen. Hier ist es ursprünglich und gemütlich. Das Ofenrohr in der schönen Gohliser Straße ist ebenfalls gemütlich, innen über zwei Etagen, außen mit zweigeteiltem Freisitz. Bei Kesselgulasch und Karlsbader Schnitte gibt es immer was zu gucken, ganz ohne Hektik. Aus den großen Fenstern des Olea schauen wir auf den Lindenauer Markt oder die Kuhturmstraße, während wir uns über Linguine Lachs oder die Pizza des Hauses freuen und Bionade süffeln – hier wäre sogar Wein erschwinglich. Im Orange (Karl-Liebknecht-Straße) gehört das Putenbrustfilet Orange zu unseren Favoriten. Draußen kann man das Treiben rund um die Feinkost beobachten und Radfahrer zählen, drinnen hört man den Koch auf eine Fahrradhupe drücken, wenn das toll aussehende und schmeckende Essen fertig ist. Das Pilot in der Gottschedstraße wurde gerade erst neugestaltet und gefällt uns innen jetzt noch besser als zuvor – und da war es auch schon fetzig. Zur Zeit präsentiert sich das Lokal als bayrisches Brauhaus, u.a. mit Wurstsalat, hat aber auch nach wie vor die altbekannten Theaterpenne auf der Karte. Zuguterletzt kommt das Spizz, vor dem wir gern mit Kaffee, Cola und Currywurst im Glas verweilen, um das ungeheure Hin und Her auf dem Markt zu beobachten und dabei den Blick aufs Alte Rathaus wunderbar zu finden.

Nachtrag am 09.09.2023: Das Orange heißt seit 1. September 2023 Sunset und bietet u.a. Curry, Pasta und Burger an.