Als wir auf unserer Facebook-Seite am Montag ein Bierglas mit Drehmaschinenwerk-Aufdruck zeigten, auf das wir bei einer Grill-Party unvermittelt gestoßen waren, reifte der Entschluss, in den Keller hinabzusteigen und einen Teil der eigenen Sammlung aus dem Schrank zu holen. Zunächst musste der Kohlenstaub von Jahren abgewaschen werden, dann ging es hinaus in die Abendsonne zum spontan anberaumten Fototermin.
Mit dabei waren eine Bockbier-Tulpe aus dem Hause Sternburg (ältere Linie), eine Tulpe vom Sportfest 1977, ein Stiefel (das war einmal etwas Besonderes; im Manfred-Krug-Film „Spur der Steine“ veranstaltet die Brigade Balla ein Stiefeltrinken) vom Sportclub Leipzig*, ein Goldrandglas mit grünem Henkel vom Sportclub der Deutschen Hochschule für Körperkultur, eins zum 30jährigen Bestehen der Betriebssportgemeinschaft Rotation Süd und ein weiteres aus dem Volkseigenen Betrieb (VEB) Drehmaschinenwerk Leipzig.
Das Drehmaschinenwerk (Drema) steht – als Gebäude – in der Pittlerstraße in Wahren, wer hin und wieder zu Möbelum fährt, kennt es. Von der Georg-Schumann-Straße aus seht Ihr noch das Logo auf dem Dach. Rotation Süd lebt als Sportverein bis heute, Spezialität ist Tischtennis. Der SC DHfK spielt gegenwärtig unter anderem super Handball, was man einst auch über den in der Leplaystraße (oder war es die Brüderstraße?) beheimateten SC Leipzig*, u.a. Vorgänger des HCL, sagen konnte …
www.scdhfk-handball.de +++ www.rotation-sued-leipzig.de
Aus der Chronik der Stadt Leipzig für 1994 (zu finden auf leipzig.de):
31.03.: Mit dem Ende der Amtszeit von SCL-Präsident Wolfgang Fischer endet auch die Geschichte des Sportclubs Leipzig (SCL*) als Großverein. Nur noch die Abteilung Volleyball will unter dem SCL-Namen künftig auftreten, falls nicht die Altschulden des Vereins damit übernommen werden müssen. Die Volleyballer halten an dem Namen fest, weil sie damit an frühere Erfolge als Europapokalsieger und Weltmeister erinnern wollen.
* speziell zum SCL siehe auch unseren Beitrag „Zeitung von vorgestern III“ vom August 2016