In der ehemaligen Fleischerei Grimm in der Oststraße 6 wird morgen abend (am 1. Februar) eine erste Ausstellung eröffnet. Sie heißt „Monster“ und zeigt Schwarzweißfotografien von Frank Machalowski. Die Fleischerei wiederum heißt jetzt FANG und ist die künstlerische Basis von Antje Schaper und Paul Altmann.
Beide wohnen gleich um die Ecke und kamen letzten Sommer durch Glück und Zufall zum Geschäft. Paul hatte gesehen, wie die Vormieterin auszog und sofort Kontakt aufgenommen. Als Antje und er den Laden dann hatten, machten sie sich erst einmal mit den Räumlichkeiten bekannt, bewunderten die Fliesen, die Glasdecke, die Fleischerhaken. Über manches Detail, wie ein Brett oben an der Wand, rätseln sie bis heute. Vielleicht kommt ja eines Tages ein alter Fleischermeister vorbei und erklärt ihnen die Bewandtnis.
Passanten jedenfalls schauen immer wieder neugierig durchs Fenster oder öffnen die Tür, um die alte Pracht zu betrachten und zu sehen, was Antje und Paul hier so treiben und vertreiben. Bildende und Angewandte Kunst, Glas, Keramik, Fotografien sowie Raritäten stehen auf den geschickt eingefügten Regalbrettern oder hängen von den weißen Haken. Unter Raritäten verstehen die neuen Insassen „spezielle Objekte“, die von ihnen entdeckt, aufbereitet und danach zum Verkauf angeboten werden, schöne Dinge, die sie gefunden haben und über deren weitere Nutzung sie sich freuen würden.
Man müsse nicht alles neu kaufen, sagen sie, und schwören auf „alte Originale“, die sie zum Teil vorsichtig erneuern bzw. mit einer neuen Funktion bereichern. Ein gutes Beispiel dafür sind Trockenhauben, wie sie früher beim Friseur üblich gewesen waren, Antje und Paul machen daraus Stehlampen. Überhaupt Lampen, da finden sich einige in der alten Fleischerei, durchweg mit dem schönen Detail der stoffummantelten Strippe – alte Optik, neu aufbereitet und sofort bedenkenlos zu gebrauchen.
Warum aber FANG? Den Namen hatten sie schon im Sinn, als sie noch nach einem Laden für sich suchten, erzählen der in Brand-Erbisdorf aufgewachsene HGB-Absolvent und seine aus Riesa stammende Frau und assoziieren vom guten Fang über den Anfang bis hin zum Beifang, ehe sie noch auf ihre selbsthergestellte Picobello-Seife verweisen – ein veganes Produkt im Fleischerladen.
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