Tausend Mal sind wir am Friedhof Lindenau vorbeigefahren, diesmal nicht. Endlich einmal haben wir das Areal zwischen Merseburger Straße und Diakonissenhaus (dessen Hubschrauberlandeplatz befindet sich neben der Kapelle) besucht und begangen. Dabei stellten wir fest: Es ist um einiges größer, als wir von außen vermutet hatten.
Wie auf anderen Friedhöfen auch zog es uns vor allem an die Umfassungsmauern. Die Grabstätten dort sind in der Regel die aufwändiger gestalteten und ersetzen Ausflüge an antike Stätten – überwucherte Steine, unleserlich gewordene Namen und Skulpturen, an denen der Zahn der Zeit nicht selten seine Nagespuren hinterlassen hat. Romantiker wie wir fühlen sich an Arnold Böcklins Gemälde „Die Toteninsel“ erinnert.
Lokalpatriotisch auf der Suche sahen wir ganz konkret die Erinnerungstafeln für den Lindenauer Turnvater Ferdinand Goetz (siehe unseren Beitrag „Leipzig-Buch von 1906, Teil 2“ vom Dezember 2018) und den ebenfalls in Lindenau ansässigen Brauereibesitzer Adolph Offenhauer („Aktenzeichen L.E. ungelöst IIa“ vom Mai 2015 und „Liste Leipziger Brauereien“ vom November 2015) sowie nicht an den Außenmauern, sondern unter teils hohen Bäumen auf dem Gelände u.a. die Gedenksteine für den Schlagersänger Fred Frohberg oder den Maler Max Schwimmer.
An weiteren Informationen Interessierten möchten wir den Beitrag des Lindenauer Stadtteilvereins empfehlen: „Merseburger Straße 148 Friedhof Lindenau“ auf www.lindenauerstadtteilverein.de. In dem findet Ihr viele weitere Namen, z.B. Carl Fischer, und die zugehörigen Kurzbiografien.