Davon, dass Urlauber in Thailand bei Parties aus kleinen Eimern Beschwingendes trinken, hatten wir schon gehört. Jetzt haben wir in Leipzig aus Eimern gegessen! Der Tipp dazu kam von Teresa und Sascha. Die waren eines Abends im Reunthai am Ostplatz gelandet, hatten in der Karte etwas vom Eimer gelesen („Nicht fragen – bestellen und schmecken lassen!“) und Experimentierfreude bewiesen. Wir taten es ihnen nach.
Das Reunthai oder Ruenthai, wie es auf der Speisekarte genannt wird, bietet deutsche und thailändische Küche, was nur solange ungewöhnlich anmutet, bis man erfährt, dass es von einem deutsch-thailändischen Paar betrieben wird. Welcher Name der richtige ist, weiß der entspannte Wirt, Ruenthai – Das schützende Dach. Reunthai hingegen sei ursprünglich ein Schreibfehler gewesen, allerdings einer, der besser behalten und gefunden werde, vielleicht wegen der scheinbar naheliegenden Assoziation Reunthai = Reudnitz + Thailand.
Auf jeden Fall bestellen wir zwei Eimer (wir sind zu fünft) und drei andere Gerichte, darunter auch solche aus König Bhumibols Reich, dessen jetziger Regent, hauptsächlich in Bayern lebend, von unserem Außenminister gerade erst recht undiplomatisch gemaßregelt wurde. Die Eimer sind etwas für Vielesser bzw. sehr Hungrige, sie enthalten in unserem Falle mehrere Steaks und Würstchen, dazu Kartoffelecken, Röstitaler, Blumenkohl und Broccoli. Das hat eine Sättigung bis zum nächsten Mittag zur Folge.
Von Eimern leiten wir über zu Schüsseln. Weltgewandte Messestädter sagen dazu Bowls, scheinbar eine Neuigkeit in der hiesigen Gastronomie (ansonsten zumindest eine Neuigkeit für uns). Wir löffelten unlängst eine Bowl im Cossis am Cospudener See aus und lasen in der LVZ von ebensolchen Dingern bei Franz Morish, wo wir, wenn wir wieder dürfen, einen Frühstückstermin wahrnehmen und schon aus Neugier und Interesse erneut eine Schüssel probieren werden.
PS.: Ab 2. November 2020 müssen erneut alle Gaststätten wegen Corona schließen. Wir haben noch vier Tage!