Vom Drang nach Originalität erfüllt denken sich einige Gewerbetreibende komische Namen aus. Eine Autobahnmeisterei ist uns ein Begriff. Aber eine Brotmeisterei – was soll das sein? Gut, wir wissen, dass das eine Bäckerei bzw. Bäckerei-Kette ist.
Der Wurstmeister wiederum ist aber kein Fleischer – was nahe gelegen hätte -, sondern ein Imbiss, eine kleine Gaststätte im immer wieder anders heißenden Pavillon am Hallischen Tor. Warum diese übertriebene Wortwahl? Wollen die Betreffenden ihre Meisterschaft im Brotbacken bzw. Servieren von Würsten herausstreichen? Wahrscheinlich.
Bei den Brotmeistern geht auch noch das unvermeidliche Logo daneben. Wieder ist klar, was es sein soll, Zeichnergesellen jedoch würden auf diese Art und Weise etwas völlig anderes darstellen. Wir verraten nicht was, sind wir doch Meister der vornehmen Zurückhaltung, die hin und wieder in die Abschweiferei geraten:
„Meister, gib uns Arbeit auf, ja oder nein. Wenn wir keine Arbeit ham, gehn wir wieder heim“, sangen und spielten wir, als wir noch von jungen Frauen betreut wurden – damals im Kindergarten am Wintergartenhochhaus.
Die Einrichtung befand sich oberhalb des Restaurants „Stadt Dresden“, das es nicht mehr gibt, und hatte ihre Terrasse mit Sandkasten usw. auf dem Dach dieser Lokalität. Außerdem gab es in den Hochhausanbauten zu der Zeit noch eine Mokka-Milch-Eisbar, eine zweietagige Kaufhalle und eine Spätverkaufsstelle.
Zurück zur Wurst: Ein wirklich origineller Name ist Wurst-Horst, ebenfalls ein Imbiss, der sein Glück eine Zeit lang in der Merseburger Straße 137 versucht hat und dem Verköstigungsgewerbe jetzt an anderer Stelle nachgeht. Wir haben ihn letztens gesehen, doch wo? Das ergänzen wir, wenn’s uns wieder einfällt. (Am 15. Juni 2012 war es endlich soweit: Wir fuhren in der Friedrich-Bosse-Straße an einem Wurst-Horst-Wagen vorbei! Dort, wo die Straße Am Zuckmantel auf die Friedrich-Bosse-Straße trifft, gleich am renovierten Wahrener Rundling.)
In der Dieskaustraße, die abgesehen von dem Stückchen am Adler immer ländlich-ruhig auf uns wirkt, hängt ebenfalls ein Wurst-Horst-Schild – wenngleich außer Betrieb und verkehrt herum, so doch trotzdem lesbar.
Und wenn Ihr schon einmal dort seid – idealerweise mit dem Rad, und zwar nicht nur weil die radsportlich bedeutende Alfred-Rosch-Kampfbahn dort angesiedelt ist -, dann schaut Euch auch die neoromanische Taborkirche an. Die sieht toll aus und ist dazu noch beeindruckend gelegen – auf einer Anhöhe. Rundherum entdeckt Ihr das kleinstädtische, fast dörfliche Zschocher und nebenan das Küchenholz, einen Park, so groß und schön wie das Rosental, bloß weniger besucht. Außerdem hatte die Alte Handelsschule, als sie noch Kommunale Berufsschule II hieß, ihren Haupteingang in der Dieskaustraße (damals Straße des Komsomol). Man sieht ihn noch …