Wie Ihr alle wisst, übergab uns Frank im Frühjahr seine umfangreiche Bierdeckelsammlung. Die Freude daran und darüber wollen wir bei verschiedenen Gelegenheiten mit Euch teilen. Heute ist es wieder soweit. Wir fahren ins westliche Umland und wie zu erwarten in die Vergangenheit. Dass Riebeck einst in Halle aktiv gewesen ist, wussten wir, schließlich ist der Riebeckplatz der zentrale Verkehrsknoten unserer Nachbarstadt. Die Mitteldeutsche Engelhardt-Brauerei aber mit ihren Standorten Halle, Merseburg und Sangerhausen kannten wir bislang nicht.
Auf der Seite des Waldhauses Colditz, welches die „Colditzer Schwarze Sau“ in Halle herstellen lässt, erfuhren wir von einer weiteren dortigen Brauerei – Freyberg. Zwischen den alten Standorten von Engelhardt und Freyberg sind heutzutage die Böllberger aktiv. Deren Bier kann man u.a. im Dölziger Hofladen kaufen. Nur wenige Kilometer von Dölzig entfernt befindet sich eine zweite heutzutage aktive Brauerei, das Brauhaus zu Röglitz, 2010 aus einem Getränkegroßhandel hervorgegangen.
Zurück nach Halle: Der zentrale Biergroßbetrieb dort verkaufte seine Waren zu DDR-Zeiten unter dem Etikett Meister-Bräu. Das muss auch nach der Wende noch weitergangen sein, siehe den dritten zugehörigen Bierdeckel in unserer Galerie. Wir sind sogar der Meinung, dass es die Marke noch gibt, gebraut – wenn es so ist – wird allerdings woanders.
Vom Namen und Aussehen her gefiel uns früher das Sangerhäuser Mammut-Bräu ganz besonders, auch das Weißenfelser Logo mit dem weißen Fels konnte sich sehen lassen. Mitbewerber Otto Gürth nutzte das Schloss Neu-Augustusburg als Markenzeichen – ebenfalls beeindruckend. Der Deckel stammt übrigens vom Werbevertrieb W. Hede aus Leipzig N 22!
Im Gegensatz zu den Sangerhäuser und Weißenfelser Symbolen sieht das rote Dreieck der Zeitzer Oettler-Biere regelrecht sparsam aus. Allerdings wird es da auch andere Zeiten gegeben haben – so wie im Zeitzer Bierkeller, der bei unserem letzten Besuch* leider geschlossen war.
Herzlichen Dank an Frank!
* siehe unseren Beitrag „Zeitreise nach Zeitz“ (Oktober 2021) sowie den Beitrag „Alte Werbung im Umland II“ (Januar 2022), in dem das Tor einer ehemaligen hallischen Biergroßhandlung zu sehen ist
Nachtrag am 13.07.2023: Aus Weißenfels (ehem. Leißlinger Mineralbrunnen) kommen immerhin die alkoholfreien Getränke der Lidl- und Kaufland-Märkte. Und noch etwas: Oettler war in Zeitz und Weißenfels aktiv (Stadt- bzw. Felsbräu), Gürth eine separate Brauerei (Bergbrauerei).
Nachtrag am 14.07.2023: Hardy hat uns ein Etikett von Oettler Weißenfels geschickt und in Sachen Brauereien in dieser Ecke des Umlands völlig zu recht auf die in Landsberg, die hallische Gasthausbrauerei Schad und das Gosedorf Döllnitz verwiesen. Herzlichen Dank!