In Lindenau ist nicht nur der Himmel blau, sondern seit einiger Zeit auch wieder was los! Heute (13. April) abend zum Beispiel „öffnet erstmalig“ das Noch Besser Versteckt in der Georg-Schwarz-Straße 18* (gefunden auf der empfehlenswerten Seite www.georg-schwarz-strasse.de). Als wir gerade erst dort unterwegs gewesen waren, konnte sich das Noch Besser Versteckt unseren Blicken noch verborgen halten. Dafür sahen wir ein Vier-Sterne-Hotel** (!) in Nachbarschaft der Guten Quelle und Leben im alten Storchennest neben der Eisdiele ohne Eis.
An der Kreuzung von Georg-Schwarz- und Uhlandstraße hätten wir beinahe ein Kännchen genommen, doch das Uhland-Café hatte geschlossen***. Neben der Uhlandschule, in der Wielandstraße, lesen wir an der Wand, dass hier früher Hausfrauen gewaschen wurden – sogar elektrisch! Verantwortlich dafür war ein gewisser Lippold.
Und dann erfuhren wir noch etwas Anekdotisches: Die Grenze von Lindenau und Leutzsch verläuft durchs alte Diakonissenhaus. Wenn die Schwestern und Pfleger in diesem früher mal auf Toilette mussten, sagten sie nicht wie heute „Ich geh mal auf die 17“, sondern „Ich bin mal kurz in Leutzsch“. Die Aborte befanden (und befinden sich vielleicht immer noch?) auf Leutzscher Flur. Auf den Fußwegen ist die Stadtteilgrenze zwischen den Häusern Georg-Schwarz-Straße 64 und 66 bzw. 53 (Poliklinik des Diakonissenhauses) und 55 (Diakonissenärztehaus) eingezeichnet.
Weiteres Wissenswertes steht auf www.georg-schwarz-strasse.de (u.a. unter „Heimatkunde“). Ihr könnt aber auch einfach mal in den Stadtteilladen in der Georg-Schwarz-Straße 122 hineinschneien. Wenn Euch das zu viel persönlicher Kontakt ist, flaniert Ihr inkognito von der Merseburger Straße bis hinter zur Eisenbahnbrücke kurz vor Böhlitz-Ehrenberg. (www.citytunnelleipzig.info: „… am 21.04.2012 wurde das alte Stellwerk an der Strecke nach Plagwitz abgerissen“, unser Foto Blick von der Brücke ist also nunmehr historisch.)
Und auf dem Rückweg schreitet Ihr bis zu der Stelle, an der Lützner und Endersstraße aufeinandertreffen. Gegenüber der ehemaligen Post, in der Konditorei Krüsmann (www.konditor-exklusiv.de) könnt Ihr schön Kuchen essen – nicht wie bei Uhlands. Schließlich schlüpft Ihr in die kleine Schadowstraße, um das alte Fernsprechamt zu sehen.
www.lindenauerstadtteilverein.de
www.blickpunkt-leutzsch.de
* Zum Wintertreiben 2016 heißt der Laden Kommunalka und ist laut eigener Auskunft Möbelhaus und Kunstgalerie.
** Im März 2016 firmiert das als Hotel Astoria (www.centro-hotels.de), die vier vorherigen Namen lauten Admiral, Regency International, Central und Hotel Lindenau. Ob die Sterne noch aktuell sind, wissen wir nicht.
*** Mittlerweile hat es wieder geöffnet – als Café Jedermann (seit Oktober 2015).
Nachtrag am 03.12.2016: Heute schauten wir beim Wintertreiben in der Georg-Schwarz-Straße vorbei, im Storchennest befindet sich jetzt eine Galerie (Kommunalka), im Uhland-Café / Café Jedermann drängelten sich die Leute, die Gute Quelle ist (leider) komplett unsichtbar gemacht worden, dafür scheint das Leben endgültig in diesen Teil der Straße zurückgekehrt zu sein.