Brendan Lewes, Liedermacher aus Kendal bei Manchester, spielte am 22. Juli 2016 bei den Beard Brothers & Sisters in der Karl-Heine-Straße 69. Wir führten vorab ein kleines Interview.
Wie kommst Du als englischer Musiker darauf, in Leipzig aufzutreten? Du bist ja am 22. Juli bereits das zweite Mal hier.
Ich lebe seit fast zwei Jahren in Deutschland, in Kiel, und fing damit an, Konzerte im ganzen Norden von Deutschland zu spielen, zum Beispiel in Kiel, Hamburg, Hannover und Bremen. Letztes Jahr begann ich, auch ein bisschen weiter südlich zu spielen. So hatte ich mit dem Sofar Sounds Team im Dezember einen Gig in Leipzig. Es war ein geiles Publikum, und ich habe meine Zeit hier in der Stadt wirklich genossen. Seitdem hab ich daran gearbeitet, noch einmal herkommen zu können.
Wo warst Du da im Dezember?
Das Konzert fand im Zweieck statt. Meine Leipzig-Geografiekenntnisse sind nicht so gut, aber es sah aus wie ein sehr aktiver Teil der Stadt, da war viel los. Das Sofar-Sounds-Team hatte den Veranstaltungsort dekoriert, das machte es sehr gemütlich für die Art von Musik, die ich spiele.
Ah, das Zweieck in Anger-Crottendorf. Das war der Osten der Stadt, jetzt fährst Du in den Westen. Aus welcher Ecke in England stammst Du?
Ich komme aus dem Nordwesten Englands, aus einem kleinen Dorf namens Kendal in der Nähe von Manchester. Meine Heimat ist berühmt für ihr schlechtes Wetter. Darum heißt meine erste CD „Weather The Storm“, beeinflusst von meinem nordwestenglischen Leben.
Das klingt ja fast nach „Jane Eyre“. Du wohnst nicht mehr dort …
Nein, aber meine Eltern und viele meiner Freunde sind immer noch da. Ich bin ja seit zwei Jahren in Kiel. Meine Freundin ist Lehrerin dort. Wir haben uns in England getroffen, aber sie zog zurück nach Deutschland. Und ich kam später nach. Das Deutschland, das ich vorgefunden habe, ist viel besser für kleine Künstler wie mich. Obwohl es in England mehr Live-Musik gab, habe ich hier eine positivere Einstellung gegenüber Live-Musikern kennengelernt.
Was werden wir am 22. Juli von Dir hören?
Ich werde Songs von meinen ersten beiden CDs spielen, die ich auch mitbringe. Ich werde auch ein paar neue Songs spielen und am Ende des Sommers eine neue CD aufnehmen. Meine gesamte Musik ist online zu finden, zum Beispiel bei iTunes, Spotify oder Amazon, neben ein paar Songs auf Soundcloud.
Künstlerfotos: Ines Matz-Boomgaarden
Nachtrag 1: Wir waren beim Konzert und begeistert, Brendan ist genau so natürlich-sympatisch, wie er auf den Bildern wirkt. Er spielt virtuos Gitarre, bläst in die Mundharmonika und singt mit leicht heiserer Stimme. Verpasst ihn beim nächsten Mal nicht! Außerdem ist der Hot-Dog-Laden ein feines Geschäft, winzig und sehr gemütlich – mit einer Bühne über der Theke! Wo gibt’s denn sowas?
Und wir lernten einen weiteren Engländer kennen, Alex aus Stoke, der in Leipzig arbeitet, mit uns am Tisch saß und polnisches Bier trank – ein toller Abend! Alex hatte seinerseits einen Tipp in der Tasche: Am 4. Oktober 2016 kommt die gerade mal zwanzigjährige Birdy, ein Pop-Star aus England, ins Haus Auensee.
Nachtrag 2: Teresa erzählte uns von einem Hot-Dog-Laden in der Riebeckstraße, sein Name: Cold Cat! Bei nächster Gelegenheit kehren wir dort ein …