Das Schwimmstadion am Zentralstadion (mittlerweile Red Bull Arena) befindet sich zwischen Friedrich-Ebert-Straße und der Straße Am Sportforum. Es existiert allerdings nur noch zum Teil. Die nördliche Zuschauertribüne seines ehemaligen Sprungbeckens steht zwischen dem Parkplatz vorm Stadion und dem Parkplatz hinter der Arena. Sie verfügt sogar über eine Wasserballbemalung. Das war’s aber auch schon.
Im März 1999 teilte das Stadtmagazin BLITZ! mit: „Das Schwimmstadion macht dicht“. Und berichtete: „Mitte März schließt das Leipziger Schwimmstadion seine Türen für das Publikum, Ende März auch für die, die bisher hier trainierten. Eine Ära geht zu Ende. Das Personal wechselt ins neue Grünauer Pannen-Bad“, gemeint war die Grünauer Welle.
„Die in Richtung Jahnallee gelegenen Yard- und Pionierbecken des Schwimmstadions existieren wahrscheinlich als Sommerbad weiter“ – das hat sich als Trugschluss erwiesen. „Das Sprungbecken und die benachbarten, überdachten 50-Meter-Bahnen werden wohl keinen Sommer mehr erleben.“ (BLITZ! März 1999)
Im „Tourist Stadtführer-Atlas Leipzig“ aus dem Jahr 1981 finden wir unter dem Eintrag Sportforum/DHfK: „Zu den ersten Nachkriegsbauten gehört das Schwimmstadion. Es wurde 1951/52 errichtet, um dem empfindlichen Mangel an Trainingsmöglichkeiten für die Freunde des nassen Elements abzuhelfen … 1961/62 konnten wesentliche Erweiterungen und Verbesserungen vorgenommen werden. Neu hinzu kam eine 55-Yard-Bahn. Außerdem wurde ein 34 m breites fahrbares Dach geschaffen, das bei ungünstiger Witterung über die Bassins … gezogen werden kann.“
Weiter heißt es: „Auf den Tribünen finden 9000 Besucher Platz.“ Ein Teil der Tribünen ist noch vorhanden, Zuschauer, die auf sie kletterten, könnten allerdings nur auf den Arena-Parkplatz gucken.
Nachtrag am 19.07.2017: In einer Pressemitteilung des Stadtgeschichtlichen Museums zum Thema 40 Jahre Sportmuseum lesen wir: „Seit 1996 waren zahlreiche Standorte für ein Leipziger Sportmuseum im Gespräch, darunter Schulgebäude mit Turnhalle, die ehemalige Kaserne Schönau oder das Landratsamtsgebäude am Tröndlinring. 2007 endlich entschied sich der Stadtrat für die Nordtribüne mit dem Kassenflügel des ehemaligen Schwimmstadions als zukünftiges Domizil. (…) Dennoch ist die Zukunft eines neuen Leipziger Sportmuseums ungeklärt.“
Nachtrag am 09.02.2024: An den Resten des Schwimmstadions werden die Bäume und Sträucher gerodet, die sich in den vergangenen Jahren hier angesiedelt haben.
Nachtrag im Mai 2024: Wahrscheinlich wegen der Fußball-Europameisterschaft wurde die übriggebliebene Nordtribüne eingerüstet und zunächst mit einer Plane verkleidet, auf der die Anlage im Jahr 1959 zu sehen ist. Weitere Planen werden folgen …