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Dean Reed in Schönefeld

Dean Reed in Schönefeld

Filmfreund Jens überrascht uns in schöner Regelmäßigkeit mit Details, die uns bis dahin unbekannt gewesen waren. Diesmal lernen wir das Magazin Graceland kennen sowie die Tatsache, dass Dean Reed („Sing, Cowboy, sing!“) in Leipzig gewohnt hat und zwar mit einem Model, wie Google und Wikipedia auf Anfrage erklären. Wir brauchten ein paar Tage, um nach Schönefeld zu fahren und in der passenden Straße Fotos zu schießen. Vielleicht weiß jetzt sogar noch jemand die richtige Hausnummer?! Bis dahin zitieren wir Jens und Ronald und danken den Beiden herzlich!

(J.R.) „Jedes Jahr im August, immer um die Zeit von Elvis Presleys Todestags, wird Rock’n’Roll zum Lebensgefühl einer Stadt: Seit 2002 kommen Elvis-Fans aus der ganzen Welt nach Bad Nauheim, um auf dem European Elvis Festival ihr Idol zu feiern, so auch wieder im August 2025. Höhepunkte des Elvis Presley Festivals sind die Celebration Night, Begegnungen mit Zeitzeugen, Konzerte, der Fan-Markt und die Classic Car Parade.“ In Vorbereitung auf dieses Ereignis hatte Jens eine Broschüre über den King herausgebracht: Hölzernes Herz.

„Vielen nicht geläufig ist, dass auch der Osten einen Elvis hatte, wenn auch einen roten – Dean Reed aus Colorado. Desweiteren gab es in der DDR sogar einen genehmigten Elvis-Fan-Club, der sich Interessengemeinschaft nennen musste. All dies wollte ich mit meiner Broschüre bekannt machen. So nahm ich Kontakt nach Bad Nauheim auf sowie zu den Machern des Graceland-Magazins. Ein Artikel über meine Aktivitäten erschien und Monate später erhielt ich eine tolle Zuschrift:

Hi Jens,

schöner Text im neuen Graceland zu Dean Reed von Dir! Allerdings ist ‚Our Summer Romance‘ (Unsere Sommerromanze) von 1959 – und nicht von 1970! Es mag ein Musikvideo von 1970 geben, wo er den Titel singt, aber die Originalversion ist von 1959, veröffentlicht in US von Capitol (F4273) immerhin ein Major-Label, mit der B-Seite ‚I Ain’t got You‘, kurz danach übrigens auch in Canada, Chile und Japan … Zuletzt wurde der Titel zur Neueröffnungsparty der Gaststätte ‚Heimatscholle‘ (Schönefelder Straße / Leipzig-Nord) öffentlich gespielt. Sommerhit-Runde, die Leute sollten erraten, wer der Interpret ist, keiner ist drauf gekommen, aber man war schon der Meinung, wenn man es weiß, hört man’s.

Nichts für ungut, Grüße von Ronald, ebenfalls aus Leipzig 

PS.: Dean Reed wohnte und lebte eine Zeitlang mit Wiebke Dorndeck in der Clara-Wieck-Straße in Schönefeld.“ 

Nachtrag am Erscheinungstag: Julius hat uns mal wieder geholfen: Dorndecks und somit eine Weile Dean Reed wohnten in der Nummer 27! „Wiebke (Dorndeck) Reed – Adresse auch in J. Rübners ‚Aufstieg ins Rampenlicht‘ genannt (lt. Online-Version).“ Super! Danke!

Und Brigitte, die zu Dean Reeds Zeit in Schönefeld lebte, schrieb uns auf Facebook: „… er wohnte kurz dort, na ja, das war zu der Zeit eigentlich für mich normal, ich kannte doch einige Künstler, ich war Maskenbildnerin, habe doch für einige gearbeitet! Leider sind viele mir bekannte Künstler nicht mehr unter uns. Dean war weder arrogant, immer nett, zugänglich, ganz normal. Es war damals bei dem Wohnungsmangel … normal, dass er eine normale Wohnung hatte.“ Auch hier: Super! Danke!

Gleich noch was: Manfred Krugs Leipziger Adresse war die Friesenstraße 1. Danke, Thomas! Siehe auch die Häuserliste des Lindenauer Stadtteilvereins. Und über Frank Schöbel verrät Filmfreund Jens auf seiner Internetseite: „Der beliebte Schlagersänger wohnte zeitweilig in der Georg-Schwarz-Straße 72 bei Omi, in einem kleinen Haus in der Hüfferstraße in Schleußig, in der Färberstraße 11 und zu guter Letzt in der Tschaikowskistraße 23.“

Nachtrag zu Wiebke Dorndeck: „Frau Dorndeck war auch als Lehrerin in der 14. POS tätig“, brachte uns Uta über Facebook auf die Spur. „Sie war die Klassenlehrerin meiner Schwester (Jahrgang 1964 bis 1974). Sie war eine sehr attraktive Frau.“ Davon können wir uns auf der Internetseite ihres früheren Mannes, des Fotografen Rainer Dorndeck (1941 – 2011) , überzeugen (www.dorndeck.de: „Wiebke Dorndeck im Unterricht … 1964“). In dessen Wikipedia-Eintrag wird bei Ehefrau Nr. 1, Wiebke, dann ebenfalls der Beruf Lehrerin erwähnt. Herzlichen Dank, Uta!

Noch einmal mit Schule haben die Erinnerungen von Tom und Ronny zu tun. Sie erlebten ihr allererstes Konzert, als Dean Reed bei ihnen in der Pablo-Neruda-Schule (Tarostraße) auftrat. Laut Tom muss das 1984 gewesen sein. Danke!

Nachtrag zu Dean Reed: Das Berliner Wall Museum erzählt auf seiner Internetseite im Beitrag „Geh doch nach drüben!“ über den US-amerikanischen Sänger: „Im November 71 verliebte er sich bei einer Filmveranstaltung in der DDR in das verheiratete Model Wiebke Dorndeck. Er zog 1972 in die DDR und heiratete sie nach ihrer Scheidung.“ Und der Radiosender 80s80s weiß im Web-Artikel „Rest in Peace, Dean Reed!“ sogar, dass sich die Beiden in Leipzig kennenlernten. Vielleicht beim Dok.-Film-Festival?