Am 20. Dezember 2013 gab das Amt für Stadtgrün und Gewässer bekannt: Der „Märchenspielplatz im Wildpark wird zurückgebaut“. Also fuhren wir am Tag darauf nach Connewitz (Koburger Straße) und hielten diesen besonderen Spielplatz, solange er noch steht, in Bildern fest. Eingezäunt war er schon, aber immerhin noch da. Königin, König und Thron sowie der Waldgeist befinden sich außerhalb der Gitter …
„Aufgrund irreparabler Schäden“, heißt es weiter aus dem Amt, „und der nicht mehr ausreichenden Standsicherheit muss die Spielburg auf dem Märchenspielplatz im Wildpark zurückgebaut werden. Ab Januar 2014 ist die schrittweise Demontage der desolaten Teile durch Mitarbeiter der Forstabteilung des Amtes für Stadtgrün und Gewässer geplant. Die gut erhaltenen Märchenfiguren sollen jedoch geborgen und eingelagert werden.“
Zur Begründung erfahren wir: „Im November hatte ein Holzsachverständiger das etwas versteckt im Wald liegende, künstlerische Kleinod eingehend geprüft. Er stellte an der 1992 durch einen Holzbildhauer errichteten Spiellandschaft und an den zwei dazugehörigen Plastiken starken Pilz – und Schädlingsbefall fest. Mehrere Bohrwiederstandsmessungen ergaben zudem, dass die massiv wirkenden Säulen durch Fäulnis von innen stark geschädigt sind.“
Doch es bleibt sogar Hoffnung: „Für die Zukunft plant das Fachamt, die eingelagerten holzbildhauerischen Fragmente des alten Spielplatzes in eine neue, ebenso märchenhafte und individuelle Spielanlage zu integrieren. Entstehen soll diese aber außerplanmäßig – im Rahmen eines Kunstprojektes unter Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen.“ Bestimmt, weil ein solches Projekt von der EU gefördert wird. Mal gucken, wann und wo.
Wenn man die Politiker-/Manager-Vokabel zurückbauen ernst nimmt, dürfte die Märchenburg nicht gänzlich aus dem Wildpark verschwinden. Das wird sie aller Erfahrung nach aber wohl. Warum sagt bzw. schreibt das Amt dann nicht abbauen?
Nachtrag im Juli 2020: Bei einem Besuch im Wildpark sahen wir am großen Spielplatz das Königspaar aus der Märchenburg stehen. Schön!