Fünf Leipziger Bands wagen sich heute, am Abend des 18. Dezember, an einen „Pilotversuch“, einen „Testläufer“ und veranstalten im Täubchenthal ihr eigenes Festival, das nicht von ungefähr den Namen Undercover trägt. Denn die Truppen spielen „aus ihrer jeweiligen Genrekiste“ neun Coversongs! Lieblingslieder also, manchmal eins zu eins nachempfunden und manchmal als Interpretation, „mit dem Stempel der Band“ versehen. Was genau zu hören sein wird, wollten sie vorher nicht verraten, um die Spannung aufrecht zu erhalten (- heute in der LVZ tun sie es teilweise doch).
Auf der Bühne stehen in der Reihenfolge ihrer Auftritte Shiqadi, The Sleeper, Last Chapter, Zen Zebra und Käptn Küche. Die Alternative-Rock-, Punkrock- und Metal-Musiker sind miteinander befreundet und hoffen, „dass sich auch die verschiedenen Anhängerschaften mischen und nicht abwechselnd nach draußen gehen und rauchen“. Das Festival läuft ohne Moderator – sie hatten darüber nachgedacht und es schließlich so entschieden.
Last Chapter, mit deren Basser Jakob (oben rechts auf dem Foto) wir sprachen, wollen als Band übrigens mal nicht (!) die Weltherrschaft an sich reißen, die Jungs fühlen sich aus familiären und beruflichen Gründen gar nicht dazu in der Lage, unentwegt Konzerte zu geben (was ja die Vorstufe zur Weltherrschaft wäre bzw. nötig, um diese zu demonstrieren). Ihren zehnten Band-Geburtstag im nächsten Jahr werden sie dennoch groß feiern!
Shiqadi wiederum, die das Undercover Festival um 20.30 Uhr eröffnen, sprangen kurzfristig für Myra ein. Deren Sänger Flo wurde kürzlich in Riesa noch vor einem Konzert verletzt, „da sich einige Menschen im Pit nicht im Griff“ hatten und wie Kampfsportler glaubten tanzen zu müssen, „was leider dazu führt, dass Myra alle restlichen Shows in diesem Jahr absagen mussten“.
Im Täubchenthal soll sich solcher Quatsch nicht wiederholen, stattdessen wollen alle Beteiligten mitsamt des Publikums einen schönen Jahresabschluss haben – mit Musik, die sie sonst vorm Badspiegel singen, mit überraschenden und unerwarteten Titeln, aber garantiert auch mit einigen, die man ihnen ganz genau so zugetraut hätte …