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Eine Eckkneipe wie im Film

Eine Eckkneipe wie im Film

Ursprünglich hatten Sandra und Silvio geplant, einen Späti in der Eisenbahnstraße aufzumachen, doch da funkte Corona dazwischen und der Plan wurde beiseite gelegt – erst einmal sehen, was kommt. Es ergab sich eine andere Gelegenheit. Als nämlich Silvios Ex-Schwiegervater Uwe aus der Bewirtungsbranche in den Ruhestand wechseln wollte, sagten sich die beiden Fast-Späti-Betreiber, dass es schade um dessen Kneipe wäre und so führen sie sie seit Mai dieses Jahres.

Namensgeber von Uwe’s Eck ist also der Vorgänger. Vorvorgängerin Luise – zu ihrer Zeit hieß das Lokal Luisenhof – war nicht verwandt, Uwe hatte die Ecke im Leipziger Osten einst von ihr gekauft. Manuel wiederum arbeitet seit acht Jahren im Laden und ist u.a. für die Musik zuständig. Je später es werde, desto mehr verlangten die Tänzerinnen und Tänzer nach Schlagern, erzählt er, und spät wird es oft. Regulär öffnet Uwe’s Eck um 19 Uhr, ab 21 Uhr wird’s langsam voll und geht nicht selten bis zwei oder auch vier Uhr in der Nacht.

Freitags ab 19 Uhr wird hier Bingo gespielt, außerdem ein-, zweimal im Monat eine Themenparty gefeiert, zuletzt Halloween, als nächstes folgen die Caipi-Nacht (19.11.), dann eine Weihnachtsfeier mit Schrottwichteln und die Silvesterparty.

Zu den Spezialitäten des Hauses gehören u.a. der Mexikaner (Wodka mit Tomatensaft, Pfeffer und Salz), welcher vor allem vom studentischen Publikum stark nachgefragt wird, Caipirinha in allen Varianten mit und ohne Alkohol, aber auch Milchreis (Apfelsaft, Malibu und Zimt) oder Leutzscher (Batida mit Pfeffi). Aus der Bierzapfanlage fließt leider kein Echt Ulrich mehr, dafür Wilder Mann aus Dresden. Zu essen gibt es z.B. Bockwurst, Fett- und Leberwurstschnitten – all das zu äußerst freundlichen Preisen.

Selbst Dreharbeiten fanden hier statt, für die Fernseherie „Soko Leipzig“ vor dem Lokal und für den Clemens-Meyer-Kinofilm „Herbert“, in dem Peter Kurth einen alternden Boxer spielt, in seinem Inneren. Die Verantwortlichen hatten damals nach einer traditionellen Eckkneipe gesucht und diese hier in der Mariannenstraße 79 gefunden. Schimpfermann* führt sie 1991 unter dem Namen Luisenhof und geht von einer Bewirtschaftung seit mindestens 1949 aus, auf Facebook findet Ihr die Gaststätte mit allen Daten, Zeiten und Preisen unter Uwe’s Eck.

* siehe unsere Beiträge „Wirtliches an der Pleiße I und II“ (Dezember 2016) sowie den „Kneipenrundgang Ost“ (November 2014)

Oktober 2023, Namensänderung: Uwe’s Eck firmiert ab sofort als Die Endstation im Osten.