Jetzt also der Osten. Worüber haben wir 2012 aus dieser Himmelsrichtung informiert? Wo haben wir uns rumgetrieben? Unter anderem an der Brauerei Ernst Bauer, die vor sieben Jahren von der Brau- zur Wohnstätte umgebaut wurde. Wir berichteten von einem langlebigen Lenin-Porträt in der Talstraße und von unseren „Entdeckungen in Schönefeld“. In zwei Teilen erfreuten wir uns zum Beispiel an der Pyramide, dem außergewöhnlich gestalteten Fischrestaurant Casablanca und der S-Bahn-Haltestelle Leipzig-Ost.
Wir waren in der Bäckerei Göbecke und an der Milchinsel, am damals völlig heruntergekommenen Geburtshaus Hanns Eislers und dem Kino der Jugend („Im Leipziger Osten I-III“). Im Hopfenspeicher an der Reudnitzer Brauerei, die vor sieben Jahren den Lützschenaer Namen Sternburg verpasst bekam, besuchten wir den gemütlich-freundlichen Jazzfrühschoppen. Und wir schlichen auch direkt um die eben genannte Brauerei, deren Außenmauern 2012 umgestaltet wurden und deren Nachwendemarke Reudnitzer zu dieser Zeit ihr Ende erlebte.
Im Stünzer Park frischten wir Kindheitserinnerungen auf, im leider nicht mehr geöffneten Eiscafé „San Marco“ (Dresdner Straße) dachten wir über den Kleinen Kuchengarten und die Grüne Schenke bzw. Schänke nach und zu Hause sortierten wir bejahrte Bieretiketten (unter anderem von Bauer und aus Reudnitz), um sie für Euch auf den Scanner zu legen. In diesem Zusammenhang wollen wir schließlich noch den Markranstädter Kellner aus der Hermann-Liebmann-Straße erwähnen, von dem wir 2012 ein unrestauriertes Bild schießen konnten. Die Beiträge dazu findet Ihr unserem Archiv.
Zusätzlich zu unseren rückblickenden Worten präsentieren wir ein paar sieben Jahre alte Ansichten und vermuten, dass alles außer den drei Köpfen an der Post in der Lilienstraße heute anders aussieht – abgerissen, restauriert, verändert. Den Stünzer Ratskeller haben wir vor wenigen Tagen zum Thema gemacht, am Sack sind wir lange nicht gewesen und bei dem Gebäude mit viel Potenzial hinterm Wintergartenhochhaus wissen wir schon gar nicht mehr genau, in welcher Straße es sich befand. In Czermaks Garten vielleicht oder in der Büttnerstraße?
Nachtrag zur hier letztgestellten Frage im März 2024: „Die Ruine ist die Rückseite vom Hinterhaus Karlstraße 6 (heute Büttnerstraße) und hat mit Thiemes Hof eigentlich nichts zu tun, außer dass sich dieses Gebäude mit seiner Rückseite einst an den Nordflügel von Thiemes Hof anschmiegte. Als der Anfang 2003 abgerissen wurde, stand das Gemäuer plötzlich ungeschützt auf dem Präsentierteller für Vandalen und Pyromanen. Letztere ließen auch nicht lange auf sich warten, ein Jahr später war das Dach abgefackelt. Den Rest besorgte dann der sogenannte ‚Zahn der Zeit‘. Ein Haus ohne Nutzung hat keine Chance.“ Danke, Andreas!