Es gibt Stadtteile, die nicht so oft im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen. In denen geht es ruhiger zu, was zum einen das tägliche Leben angenehm macht und zum anderen ja nicht heißt, dass hier nie was los wäre. Eutritzsch zum Beispiel erlebt am kommenden Sonntag (25. Juni) einen auf 14 Höfe verteilten Flohmarkt, rund um die Theresienstraße konzentriert sich das Geschehen, aber auch Häuser in der Gräfe- sowie in der Eutritzscher Straße sind beteiligt. Eine Herausforderung ist, alle 14 Höfe aufzusuchen. Wir sprachen mit einer der beiden Organisatorinnen, mit Claudia.
Was verkauft Ihr auf Euerm Hinterhofflohmarkt?
Das unterscheidet sich von Hof zu Hof ein wenig, am meisten Kleidung für Kinder und Erwachsene. Dazu gesellen sich Spielzeug, Bücher für alle Altersgruppen, Haushaltsartikel, Bastelzubehör, Schmuck und Deko-Artikel. Sogar Wand-Tattoos, kleine Möbel, Pflanzen, Nagellack und ein Teppich wurden mir genannt.
Kann man noch spontan irgendwo mitverkaufen oder braucht man dazu seinen eigenen Eutritzscher Hof?
Kurzentschlossene können mir gerne eine E-Mail an eutritzsch-flohmarkt@mail.de schreiben und wir finden sicher spontan einen Platz auf einem der bereits angemeldeten Höfe.
Gibt es auf allen Höfen Kuchen? Und auch Getränke?
Kuchen und Muffins gibt es hier: Theresienstraße 35, Theresienstraße 17, Schiebestraße 41 / Gedikestraße 22 (gleicher Hof) – wir bieten auch veganen Kuchen an. Getränke gibt es meines Wissens nach nur in der Theresienstraße 17 und auf dem Hof der Schiebestraße 41 / Gedikestraße 22.
14 Höfe sind beteiligt, ganz schön viele! Wie habt Ihr Euch alle gefunden?
Über eine Telegram-Gruppe haben Annalena & ich uns gefunden und von dort die Orga des Flohmarktes gestartet. Unsere beiden Höfe wären es also mindestens, da wir auch gerne einen Stand betreuen und ein paar Dinge loswerden möchten. Gemeinsam haben wir dann ein Plakat erstellt, das den Flohmarkt ankündigt und zur Teilnahme aufruft. Das Plakat und einige Flyer haben wir dann fleißig verteilt, um möglichst viel Aufmerksamkeit im Viertel zu generieren. Über die auf dem Plakat angegebene E-Mail-Adresse konnten sich Interessierte mit ihrem Hof anmelden und so kamen bis zum 11. Juni ganze 14 Höfe zusammen. Inzwischen hängt überall die zweite Version des Plakats, auf dem die Adressen der teilnehmenden Höfe zu finden sind – natürlich mit Link & QR-Code zu einer digitalen Karte. Besonders dankbar sind wir über die Unterstützung einiger Läden, die uns erlaubt haben, unser Plakat bei ihnen in die Schaufenster und Türen zu hängen.
Was gefällt Dir an Eutritzsch?
Ich genieße sehr die Ruhe und das Unaufgeregte an diesem Stadtteil. Gleichzeitig kommt der Bretschneiderpark mit dem Teich als kleine Oase daher und ist einfach ein schöner Ort, um sich mal kurz zu erholen. Der alte Ortskern ist absolut sehenswert und eignet sich wunderbar für einen entspannten Spaziergang. Das Geyserhaus bietet ein unheimlich tolles Kulturangebot und ist als Nachbarschaftszentrum vor allem für Familien mit jungen Kindern attraktiv und ein wundervoller Treffpunkt. Ich wohne ja im südlicheren Teil des Viertels und finde es klasse, dass der Weg zum Straßenbahnmuseum nicht so weit ist.
Was fehlt in Eutritzsch?
Das Eutritzscher Zentrum ist gut belebt und auch der Park scheint gut genutzt zu werden. Um den Marktplatz mit dem schönen alten Eutritzscher Rathaus ist es momentan etwas still, und ich kann mir vorstellen, dass sich die Fläche für kleine Veranstaltungen gut eignen würde. Dort sollen ab Juli regelmäßig Flohmärkte* stattfinden, das wird sicherlich richtig toll. Mir fehlt ein breiteres veganes, familienfreundliches Angebot in der Gastro hier. Und öffentlich zugängliche Tischtennisplatten wären super.
* die nächsten am 1. Juli und 2. September, siehe dazu www.schnullerkettenbar.com/flohmarkt
