Im März* waren wir im Eisenbahnmuseum Leipzig und angetan von alten Lokomotiven, Waggons und Zubehör, von engagierten Bahnern und interessiertem Publikum. Wie auf einer Modellbahnplatte in groß kamen wir uns vor, erwarben ein „Deutsche Reichsbahn“**-T-Shirt, kauten Bratwurst und nippten an der roten Limo. Wir sahen die Draisine vorbeirollen, ein Mitropa-Restaurant in Aktion sowie Dampf in den Himmel über Plagwitz und Zschocher steigen.
Heute – am 25. Oktober 2014 – früh ab zehn herrscht auf dem Gelände zwischen Diezmann- und Kurt-Kresse-Straße wieder fröhliche Geschäftigkeit. Grund dafür sind die 14. Eisenbahntage mit Fahrzeugausstellung und allem Drum und Dran. In Sichtweite der Liebfrauenkirche am Plagwitzer Bahnhof könnt Ihr Trieb- und andere Wagen betrachten, beklettern und natürlich fotografieren – ebenso gestandene Reichsbahner (fotografieren!, wie wir das im März getan haben). Weiterhin angekündigt sind Gartenbahn und Karussell sowie der Verkauf von Modellbahnen, Souvenirs und Spielzeug. Nahrung und Genussmittel hatten wir ja schon erwähnt …
Die unten abgebildete historische Bahnsteigsperre übrigens befand sich früher mit weiteren ihrer Art auf dem Hauptbahnhof. Man musste zahlen, um die Bahnsteige betreten zu dürfen. Im Programm „Train“, das im Herbst 2013 im Krystallpalast-Varieté gezeigt wurde, stand das Leipziger Original Max Laube in und vor dieser Kabine, um die Eintrittskarten der Gäste zu kontrollieren.
* siehe unseren Beitrag „Im Eisenbahnmuseum I“ (März 2014)
** über die Bezeichnung Deutsche Reichsbahn wunderten nicht nur wir uns schon zu DDR-Zeiten, eine Erklärung liefert Wikipedia: „Die DDR war sich nicht sicher, ob sie in West-Berlin die Betriebsrechte behalten würde, wenn sich der Name der Deutschen Reichsbahn ändere, weil nur dieser seitens der Westalliierten die Betriebsrechte gewährt worden waren … Eine Diskussion zum Namen der DDR-Staatsbahn wurde in der DDR in den späten 1950er Jahren von offizieller Seite unterbunden.“