Letzten Sonntag, der ja wirklich ein Sonnentag war, umrundeten wir den Kulkwitzer See – zu Fuß. Das sollte man unserer Meinung nach mindestens einmal im Jahr gemacht haben. Wir haben es! Und diesmal spazierten, joggten und radelten die Massen mit uns, ein Auflauf wie am Cospudener See, abgesehen von den armeschwenkenden Inlinern. Tja, es war eben ein Sonntag in Kombination mit schönem Wetter …
Als preisbewusste Parker stellten wir das Auto bei Lidl (Danke, keine Schranke!) an der Grünau-Miltitzer Tankstellenkreuzung ab – die Fahrräder waren ausnahmsweise nicht einsatzbereit. Und dann ging es den Haupteinfallsweg zum Schiff und kurz darauf rechts zur Wasserskianlage*. An der tobte das Leben, rasten im Oktober noch Sportsfreunde durch die Wellen und schauten Kaffee-und-Kuchen-Freunde kommentierend zu.
Wir liefen die ehemalige Steilküste parallel zur Straße nach Markranstädt entlang, bis wir an die Uferabschnitte der Angler, Segler – drei Vereine nebeneinander – und Surfer kamen. Diesen schlossen sich der frei zugängliche Strand und auch der eingezäunte Bereich der Markranstädter Seite an (keine schöne Entwicklung, diese Privatisierungen – allerdings fehlten hier Zaunsteile, man kam durch) und schließlich das großzügige Gelände der Kanuten am Bootshaus des KFC Markranstädt.
Dort, fast gegenüber der Meri-Sauna, rasteten wir an einem idyllischen Imbiss – „Ab ans Ufer“ (Geheimtipp!). Der hat im heranrückenden Winterhalbjahr zwar regulär geschlossen, aber hin und wieder eine Spezialveranstaltung zu bieten, die jeweils auf einem Aufsteller angekündigt wird.
Nächste Station nach vielen Metern durch den Wald war und ist das Bratstübl. Hier waren so gut wie alle Plätze belegt, hier ließen die Puhdys ihren Immer-und-ewig-Hit „Alt wie ein Baum“ über die Lautsprecher hören und hier essen wir beim nächsten Mal einen Kulki-Salat oder eine Bockwurst. Diesmal fehlte uns der Platz im Magen.
Am Göhrenz-Albersdorfer Strand tauchten die Taucher, picknickten die Picknicker und sonnten sich die Freunde der Freikörperkultur. Hier stehen auch noch zwei inzwischen historische Klettergerüste, die aussehen wie die Ballpistolen bzw. wie deren Plastegittertrichter zum Auffangen der in die Luft geschossenen Tischtennisbälle …
Die Füße führten uns um den einstigen Kleinen See, der lange schon beinahe taillenlos mit dem Großen See zusammengewachsen ist, vorbei an Bäumen, Büschen und Bungalows, an Bänken und Badestellen. Wir sahen den „kahlen Buckel“ drüben im Wald – komisch, da wächst nichts – und erreichten wenige Augenblicke später die Gaststätten Klinke und Rotes Haus, beide ebenfalls sehr gut besucht.
Schließlich schritten wir kräftig weiter aus zu Tauchstation, Lausener Strand und Bootsverleih. Wir hofften für den Campingplatz, dass das Wasser nicht weiter steigt und standen plötzlich wieder am Schiff**. Schöne Runde!
www.seglerverein.de (Seglerverein Leipzig-Südwest)
* siehe unseren Beitrag „Ab in die Gartenkneipen II“ (Juni 2014)
** siehe unsere Beiträge „Badewanne Kulkwitzer See“ (Mai 2012) und „Fisch in Scheiben“ (Januar 2013)