Sehr gern gehen wir in die Innenstadtcafés und auch in die auf den Ausgehboulevards Karl-Liebknecht- und Karl-Heine-Straße, ebenso gern aber suchen wir Traditionskaffeehäuser wie Böhlig in Connewitz, Krüger in Eutritzsch oder Krüsmann in Lindenau auf – es gibt Beiträge dazu auf unserer Seite. Unlängst waren wir zum ersten Mal im Café Feiste („Seit 1991 in der Siedlung Grünau“) zu Gast und gerade erst im Kaffeestübchen Wahren.
In letzterem trägt Angelika Richert seit drei Jahren die Verantwortung für alles. Das Kochen hat sie beruflich gelernt, das Backen von der Oma. Und sie beherrscht es! In ihrem wohnzimmerähnlichen Lokal in der Georg-Schumann-Straße, hinterm Rathaus Wahren, empfängt sie mit Fröhlichkeit und Schwung. Hier sitzen Bauarbeiter in roten Latzhosen beim Bier, junge Frauen bei Waffeln und Kakao, ein älteres Kuchenfreundeehepaar beim Kaffee und dazwischen wir.
Die Preise scheinen im Vergleich zur Innenstadt unglaublich, ein Cappuccino zum Beispiel kostet 1,60 Euro, ein halber Liter Bier 2 Euro und das Bauernfrühstück 4,20 Euro, auch Himbeer-Sahne-Törtchen, Lukullus und Wahrener Schlemmerschnitte sind mit 1,80, 1,20 bzw. 3,80 Euro mehr als erschwinglich. „Für den großen Hunger gibt es jede Woche ein neues Mittagsangebot. Die kleinsten Besucher finden bei mir eine kleine Spielecke. Bei mir ist vom Einkauf der Zutaten bis zur Zubereitung der Speisen alles selbst gemacht. Deshalb finden Sie bei mir immer günstige Preise“, erklärt die Chefin das auf ihrer Internetseite.
Und auf Facebook verrät sie jede Woche, was aktuell gebacken und gekocht wird. Das reicht von der Rinderroulade mit Rotkraut und Klößen bis hin zu Rahmspinat mit Petersilienkartoffeln und Ei sowie vom Windbeutel über die Eierschecke bis zur Donauwelle. Die Wahrener Schlemmerschnitte ist eine Variante der etwas berühmteren Schnitte aus Karlsbad, es gibt sie auch als Spezial, dann ähnelt sie dem Toast aus Hawaii.
Eine Aufnahme aus dem Café Feiste war am 23. Januar 2017 auf unserer Facebook-Seite Foto der Woche. „Ihr geht am Ratzelbogen über die Ampel auf die Einfamilienhäuser zu – und schon ist es ausgeschildert“, erklärten wir. „Vorsicht, nicht stolpern, mitten im Café gibt es einen Absatz, eine Stufe“, warnte Kris in einem Kommentar. Und Peggy sprach uns aus dem Herzen: „Die Tortenauswahl ist super groß und lecker.“ Korrekt! Das Entscheiden fällt schwer, vor allem, wenn man nach der Devise vorgeht: Jeder nur ein Stück!
Nachtrag im September 2023: Das Kaffeestübchen Wahren wurde vom Shido Bistro abgelöst, in der Georg-Schumann-Straße 330 kommen jetzt Sushi & Ramen auf den Tisch.