Anfang Februar verkündeten wir auf unserer Facebook-Seite, dass wir erneut dabei wären, Giebel zu sammeln, gestaltete Leipziger Giebel. Mittlerweile haben wir soviele abgelichtet, dass wir gleich zwei Folgen bringen können. Zunächst haben wir an drei großen Straßen, der Karl-Liebknecht-, der Georg-Schumann- und der Dieskaustraße, Motive gefunden.
Kurz vorm Viadukt zwischen Möckern und Wahren gingen wir näher an eine Wand heran, die wir von weitem schon länger kennen. Jetzt wissen wir, dass es sich hier um ein Sinnbild der hiesigen Uni handelt. Gezeigt wird der Auszug von Studenten und Lehrkräften 1409 aus Prag – die Karlsbrücke ist unten links zu erkennen -, auf welchen die Gründung der Leipziger Hochschule folgte.
Gestaltet wurde der Giebel von Leuten des Instituts für Kunstpädagogik in Zusammenarbeit mit dem Graffitiverein. Letzterer hat sich auch in der vorderen Karl-Liebknecht-Straße betätigt und dort passenderweise einen Karl Liebknecht hinterlassen. Nicht weit davon, an der Ecke zur Braustraße, sehen wir die gelungenen geometrischen Lebewesen aus dem Hause Doppeldenk.
Und weil wir einmal bei Künstlernamen sind, das Katzenpaar in der Rolf-Axen-Straße dürfte unserer Meinung nach von Werner Rollow stammen. Weiter hinten auf dem Parkplatz von Netto (Dieskaustraße) erinnert eine Wand an düstere Science-Fiction-Comics aus den 90er Jahren. Sehr gelungen! Zuguterletzt möchten wir auf die Ähnlichkeit der zwei Fantasy-Motive in der Georg-Schumann- mit dem in der Dieskaustraße (Ecke Karl-Heft-Straße) verweisen.
Nachtrag 1: Aus dem eigenen Schrank stöberten wir den Katalog der Karicartoon ’87, einer Ausstellung der „Sektion Karikatur und Pressezeichnung DDR-Süd im VBK“. Stattgefunden hat die von 15. Oktober bis 25. November 1987 in der Leipzig-Information am Sachsenplatz. Das Plakat und somit auch das Titelbild des Katalogs gestaltete der eben genannte Werner Rollow (Motto damals: „Wortlos – aber nicht sprachlos“).
Nachtrag 2: Anfang 2024 wird vor den Frauenkopf in der Dieskaustraße ein Gebäude gestellt, vermutlich ist das Bild bald nicht mehr zu sehen.