In eine Höhle aus Holz hatte der Künstler Helge Hommes 2014 die Hauptpost am Augustusplatz verwandelt. An einem frühen Oktoberabend schauten wir uns die Sache an und machten Fotos, die wir nun acht Jahre später aus der Versenkung holen. Erst jetzt beschäftigen wir uns mit dem Hintergrund und erfahren, dass die von uns als Höhle wahrgenommene Installation einen überdimensionalen Baumstumpf darstellen sollte. Auch den Namen Ur-Licht verstehen wir heute, er setzt sich zusammen aus Ursprung und Lichtfest.
„Als ich mich vor 2. Jahren entschied nach Leipzig zu gehen, war neben all den anderen, sich so plausibel anhörenden Gründen ein Grund, dass ich Leipzig als Ursprung der friedlichen Revolution von 89 vor Augen hatte“, erklärte Helge Hommes auf seiner Internetseite (er hat zwei davon) und setzte hinzu: „Ich möchte in Leipzig zum Lichtfest eine Grossinstallation in die alte Post setzen. Getragen von dem Gedanken ‚GIB WAS DU KANNST‘, mit wenig Kohle im Rücken, aber mit viel Energie und Leidenschaft …“
„Das Projekt trägt den Namen DAS UR-LICHT … Zugänglich … durch einen etwa 15 Meter langen Reusen-artigen Sperrmüll Tunnel, der von außen, von der der Strasse, in den Innenraum führt.“ / „Ich beabsichtige, mit Hilfe der Menschen aus Leipzig und Umgebung, die ich bitte, Ihren Sperrmüll in die alte Post zu bringen, mit mir gemeinsam dort einen überdimensionalen ausgehöhlten Riesenbaumstumpf zu errichten, der 15m im Durchmesser in Bodenhöhe und etwa 8 Meter Raumhöhe erreicht. EINE SPERRMÜLLKATHEDRALE IN WEISS …“ (Quelle: www.helgehommes.de/das_ur_licht)
Bereits 2011 setzte der 1964 geborene und im Ruhrgebiet aufgewachsene Künstler einen Sperrmüllbaum an die belgische Grenze, unweit dieser, in Aachen, ist er tätig. „Seit 2012 hat er ein 2. Atelier in Leipzig. Leipzig wird seine neue Heimat“, kann man auf www.helgehommes.de lesen. Auf der scheinbar aktuelleren Seite www.helge-saxana.com heißt es dann leicht nuanciert: „Seit 2012 bezog er ein zweites Atelier in Leipzig. Leipzig wurde nie seine Heimat.“ Laut Impressum arbeitet Helge Hommes in der Lützner Straße …
PS.: Das Foto ganz oben stammt aus dem Januar 2015, siehe allgemein zum Thema auch unseren Beitrag „Die ehemalige Hauptpost“ vom April 2013.