Das letzte Mal unterm Unterstellpilz Rast machten wir wahrscheinlich als Schüler an einem Wandertag vom Stadtzentrum hinaus zur Domholzschänke. Den größten Teil der Strecke legten wir damals mit der Straßenbahn zurück. Als wir vorgestern früh mit dem Fahrrad durch den Auewald rauschten, warfen wir den vielleicht tausendsten Blick auf den Unterstellpilz an der Gustav-Esche-Straße, welcher wie eine Eins am Ufer der Nahle steht, dort, wo der Kilometer- auf den Reitweg trifft.
Diesmal holten wir den Fotoapparat aus dem Rucksack, machten ein paar Bilder und fragten uns im Anschluss daran, wie viele Unterstellpilze in Leipzig wohl überdauert haben. Der an der Domholzschänke weilt unserer Meinung nach seit einigen Jahren nicht mehr unter den Lebenden. Dafür dürfte es im Süden der Stadt noch ein, zwei Exemplare geben. Wisst Ihr mehr? Seid Ihr dort mit Rad, Hund oder Pferd unterwegs?
Wir haben Hinweise aus der Bevölkerung bekommen. Mike: „Zum Thema Unterstellpilz, die Teichstraße in den Auwald hinein und an der ersten Kreuzung rechts, Richtung Richard-Lehmann-Straße, gibt es auf der rechten Seite, angrenzend an die B2, einen Spielplatz mit eben einem solchen.“
Paul erinnerte sich an ein Exemplar im Hinterforstweg, Richtung Lützschenaer Straße, und Daniel schrieb: „Im Rosental bei der Hundewiese steht auch einer.“ Besten Dank! Da schwingen wir uns am Wochenende mal aufs Rad …
Nachtrag am 26.06.2017: Das Wochenende ist rum, die „Arbeit“ erledigt! Wir waren im Rosental, in Connewitz und zwischen Gundorf (Böhlitz-Ehrenberg) und Lützschena. Noch einmal vielen Dank an die drei Tippgeber!
Nachtrag am 19.07.2017: Aus dem im Internet einzusehenden städtischen Faltblatt „Exkursion durch die Burgaue“ erfahren wir: „Im Leipziger Stadtwald befinden sich insgesamt 11 Unterstellpilze. Eine große Anzahl dieser … wurde in den 80er Jahren errichtet. Im Zusammenhang mit der Ausweisung von Grill- und Lagerfeuerplätzen wurden im Sommer 1996 an der Friesenstraße bzw. im Herbst 1997 im Rosental je ein neuer Unterstellpilz aufgebaut. Anfang 2002 wurde der Unterstellpilz am ‚Wilden Mann‘ durch Vandalismus vollständig zerstört. Diese Tendenz ist leider steigend.“ Elf Exemplare also, wir haben bislang vier.
Nachtrag am 22.11.2017: „Bis 2015 oder 2016 gab es auch einen Unterstellpilz im Stötteritzer Wäldchen“, schrieb uns Torsten. „Und zwar befand sich der auf dem Verbindungsweg vom Teich zur Pommernstraße ziemlich am Ende, wo ein Weg parallel zur Pommernstraße abzweigt. Der Pilz wurde ‚abgefackelt‘, die Reste hatte man nach wenigen Wochen beiseite geräumt.“ Danke für diese Information, Torsten!
Nachtrag im Juli 2020: Bei einem Besuch im Wildpark fiel uns gleich am Eingang ein Unterstellpilz auf. Dieter hatte das Exemplar allerdings schon lang vor uns abgelichtet …
siehe zur Fortsetzung unseren Beitrag „Dieters Pilzschau“ vom Oktober 2018