Das Treiben einiger Leipziger Literaten und Verlage verfolgen wir mit besonders freundlicher Anteilnahme. Wir wissen, dass es noch viele Schreiber und Büchermacher mehr gibt, dass die in wenigen Tagen startende Buchmesse bestimmt tausend Lesungen bereit hält und möchten dennoch ein paar subjektive Geheimtipps platzieren.
Volly Tanner lädt sich Anja Burkhardt-Oberpaul alias Ann van Helden in sein Stammlokal Helheim (Weißenfelser Straße 32) und sagt zu ihr und dem Publikum: Lasst uns ein Apfelbäumchen pflanzen! Am 13. März, 20 Uhr. Unser Foto passt perfekt zum Thema.
Der Ex-Leipziger André Kudernatsch, welcher mit der Talk-Show „Kudernatschs Kautsch“ (Ilses Erika, Moritzbastei) hier mal sehr bekannt gewesen ist, feiert am 14. März, ab 20.30 Uhr, Buchpremiere im Puschkin (Karl-Liebknecht-Straße 74). 14 Jahre nach dem ersten Erscheinen seines sehr unterhaltsamen Buches „Suffis Welt“ stellt er die erweiterte Neuausgabe vor (verlegt bei Eulenspiegel).
Uwe Schimunek hat (gemeinsam mit Arno Specht) etwas zwischen zwei Buchdeckel gebracht, was uns sehr interessiert, die „Geisterstätten Leipzig“ – verlassene Orte, Lost Places. Einige von denen sind Geheimtipp-Leipzig-Lesern sicher vertraut. Das Fetzige ist: Uwe liest an attraktiven Orten und zwar am 15. März, 13 Uhr, in der Villa Hasenholz, 16 Uhr bei Hugendubel (Buchpremiere) und 20.30 Uhr in der Architektur-Apotheke.
“Wo befindet die Architektur-Apotheke?“, fragten wir Uwe. Seine Antwort: „In der Georg-Schwarz-Straße 7. Ich war selbst noch nie dort, bin sehr gespannt.“ Zweite neugierige Frage: „In welche der von Dir besuchten Geisterstätten kommt man legal beziehungsweise ohne größere Hindernisse?“
Zweite Antwort: „Bei meinen acht Locations stand nur in Dösen ein ‚Betreten verboten‘-Schild, allerdings habe ich das erst bemerkt, als ich durch das mannsgroße Loch im Zaun heraus kam. Alle anderen Gebäude verfallen öffentlich vor sich hin. Zur Messe gehen wir nach der Lesung in der Villa Hasenholz mit den Gästen rüber zum Leutzscher Bahnhof. Da ist einfach die Tür offen …“
Für ihr Geisterstätten-Buch (Jaron Verlag) haben Schimunek und Specht u.a. folgende Örtlichkeiten besucht: Die Bleichert-Werke in Gohlis, den Bahnhof und Polygraph in Leutzsch, das Gästehaus am Clara-Zetkin-Park, den Postbahnhof in Schönefeld, das Bugra-Messehaus, die Sternburg-Brauerei in Lützschena und die Mansfeld-Werke in Paunsdorf.