Unsere „Alten Bilder“ sind keine Höhepunkte der Fotokunst, dafür aber Dokumente der näheren und ferneren Vergangenheit. Wir versuch(t)en festzuhalten, was verschwinden oder sich ändern wird, und zeigen es hier. Manchmal staunen wir bei unseren Touren durch Leipzig, was man heute noch findet. Eher in den Neben- als in den Hauptstraßen, eher in den vergesseneren Vierteln als in den beliebteren.
Was haben wir dabei? Die nicht mehr existente Tombola in der Hainstraße, fast am Brühl. Dort wird gerade die Hainspitze gebaut. Rechts hinter der Tombola ist das Vietnamesische Restaurant (Große Fleischergasse 3) zu sehen – in den 1980ern eine Besonderheit! Die „Wie aus dem Ei gepellt“-Werbung befand (und befindet) sich in der Windmühlenstraße an dem kürzlich renovierten Block mit dem Café Cantona. Das Bräustüb’l in der vorderen Georg-Schumann-Straße hat, wenn uns die Erinnerung nicht täuscht, einem Kaufland Platz gemacht. Saat- und Pflanzgut gab’s am Neumarkt zwischen Kupfer- und Magazingasse.
Die Genossenschaft des Nahrungs- und Genußmittelhandwerks war in Eutritzsch zu Hause, in der Wittenberger Straße oder zumindest dort in der Nähe. „Alles für den Frieden“ mit dem Symbol eines Fünf-Jahr-Plans stand (wahrscheinlich) von den 1950ern bis Anfang der 1990er Jahre in der heutigen Straße des 17. Juni an der Wand, zwischen Harkortstraße und Peterssteinweg, an den Stufen hoch zur Staatsanwaltschaft links. Schließlich haben wir noch zweimal den Zoo, einmal das Gondwanaland im Bau sowie die mittlerweile abmontierten Buchstaben des Restaurants in der Kongresshalle.
Als Skurrilität zum Schluss zeigen wir das Haus der DSF (Deutsch-Sowjetischen Freundschaft) am Ring zwischen Käthe-Kollwitz- und Bosestraße, heute von der Hochschule für Musik und Theater genutzt. Es gab auch mal eine Straße der DSF (Delitzscher Straße) und einen Straßenbahnhof der DSF (Angerbrücke).