Die Kirche in Thekla ist entweder das älteste Gebäude auf dem heutigen Leipziger Stadtgebiet oder zumindest eines der ältesten. In ihre Zeit als Wehrkirche kann man sich gut hineinversetzen. Mit wuchtigen Mauern steht sie auf einem Hügel, von dem man früher sicher weiter über die Landschaft blicken konnte als heute. Man „steigt“ zu ihr hinauf und findet Ruhe und zeitlose Stimmung auf dem mit einigen alten Grabsteinen geschmückten Friedhof.
„Der Name des 1889 aus mehreren Dörfern zusammengelegten Ortes ist auf die seit dem 17. Jahrhundert ‚St. Thekla’ genannte Kirche zurückzuführen“, lesen wir im Kunstdruckalbum „Leipzig um die Jahrhundertwende“ (1989), während das Buch „Leipzig und seine Kirchen“ (2006) erklärt: „Die Kirche von Hohen-Thekla hat wegen ihrer exponierten Lage auf einer Felskuppe an der Parthe gemeinsam mit den Kirchen in Panitzsch und Beucha den Beinamen ‚Hohe Priester’ erhalten. Einzigartig … durch ihr urwüchsiges Erscheinungsbild. Sie gehört zu den markantesten mittelalterlichen Bauwerken in und um Leipzig.“ Viele davon gibt’s ja nicht …
Die Beschreibung des Ortsteils Thekla im 1995er „Ortsteilkatalog“ der Stadt Leipzig wiederum lautet wie folgt: „Wohngebiet mit Arbeiterwohnsiedlungen aus den 30er Jahren (…); Neubauten aus den 70er Jahren sowie dörfliche Wohnsiedlungen; Baudenkmal Wehrkirche“.
Unweit der Kirche, in der Rostocker (einst Paunsdorfer) Straße 40, betreibt der „vierfache DDR-Straßenmeister“, der sympathische Sportler und Schrauber Martin Götze, einen sehenswerten Fahrradladen.
Nachtrag: Der alte Name der Kirche in Thekla lautet Hohenticheln. In Paunsdorf gibt es eine Hohentichelnstraße.