Der Stadtteil Heiterblick verfügt über einen schönen Namen und unzählige schöne Straßenbezeichnungen, Goldene Hufe, Bienenwinkel, Feldhasenweg usw.. Woran es hier unserer Meinung nach mangelt, sind alte Häuser. Gibt es die überhaupt, abgesehen vom Straßenbahnerstützpunkt in der Teslastraße (der LVB-Tochter IFTEC) und der Fachwerkvilla hinterm VW-Autohaus an der Ecke zur Wodanstraße?
Im eigentlichen Heiterblick sieht alles wie nach der Wende gebaut aus. An einem Ensemble der Wohnungsbaugenossenschaft Kontakt in der Hermelinstraße wurde das Baujahr 1991 auf einer schwarzen Tafel vermerkt. Die Ausführung hatte seinerzeit die 1. Baugesellschaft Leipzig, Sparte Schlüsselfertiger Wohnungsbau, übernommen. Ergebnis waren und sind Neubauten neuen Stils, die in unserer Stadt derart wahrscheinlich nicht nochmal zu finden sind.
Überhaupt sieht es auf beiden Seiten der Paunsdorfer Allee architektonisch recht interessant aus, eine Vielzahl unterschiedlicher 90er-Jahre-Bauten wurden hier errichtet, Mehr- und Einfamilienhäuser, angeordnet in Karrees und Reihen oder einzeln stehend. Manche könnten in Jugoslawien entworfen worden sein, andere wirken bayrisch. Und zwischen all der Abwechslung färbt sich derzeit das Laub der zahlreichen Bäume.
Beim Umherlaufen fragen wir uns: Was gab es vor 1990 in Heiterblick? Waren das alles Felder? Auf dem Stadtplan von 1983 könnte man das vermuten, wir lesen u.a. von Emiliens Hölzchen, einem extra eingezeichneten Roussinebaum und der Goldenen Hufe …
Nachtrag am 23.10.2022: Jens informierte uns, dass sich zu DDR-Zeiten in der Portitzer Allee (Heiterblick) ein berüchtigter Jugendwerkhof befand. Danke!