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Leipziger Deckelschau

Leipziger Deckelschau

Anfang April zeigten wir auf Facebook einen Fußbodeneinlauf, der unterhalb mit dem Schriftzug Leipzig versehen war. Oberhalb stand etwas mit System & Co., den Rest der Buchstaben hatten Waschpulver und Kalk weggefressen. Wir wollten gern wissen, was da einst zu lesen gewesen war und fragten Euch. René gab uns den Tipp, es auf der Seite www.deckelschau.de („Kanaldeckel, Kappen und Regeneinläufe“) zu versuchen. Deren Betreiber Kristian konnte zwar im konkreten Falle nicht helfen, reagierte aber immerhin schnell und sorgte dafür, dass wir seitdem aufmerksamer auf Leipziger Deckel schauen.

Auch darum präsentieren wir hier ein paar Abdeckungen aus unserer Stadt und werden „Neuzugänge“ nach und nach ergänzen. Zum Start sind der erwähnte Einlauf aus einem Anger-Crottendorfer Keller dabei, ein Exemplar der wappengeschmückten Teile aus der Innenstadt* („Kanalisation der Stadt Leipzig“) und ein Deckel mit sächsischem Wappen, weiterhin einer mit allen vier Himmelsrichtungen, einer mit Fördermittelbescheid** („Städtebauförderung von Bund, Ländern und Gemeinden“), ein kleiner von den Wasserwerken und einer von M. Friedrich & Co., einer Leipziger Firma, die auch in Kristians umfangreicher Deckelschau vertreten ist.

Nachtrag am 18.07.2020: Heute konnten wir zwei weitere interessante Deckel dokumentieren, einen von Franz Mosenthin*** in Gohlis-Süd und einen ausdrücklich in der DDR („Made in GDR“) hergestellten in Zentrum-Nord. Die Dinger wurden wohl exportiert?

Nachtrag am 31.08.2020: Heute schrieb uns Kristian und ebenfalls heute fotografierten wir am Kickerlingsberg wieder zwei Deckel, u.a. passenderweise den von Eisenhammer aus Dresden. „Ein Hinweis zu ‚Die Dinger wurden wohl exportiert?‘ und zum Hammersymbol. Nach meinem Wissen war Made in GDR nicht das Zeichen dafür, dass die Waren exportiert wurden, sondern war eher das selbstbewusste Gegenstück zu Made in Germany. Zum Hammersymbol: Das ist das Firmenzeichen der Fa. Eisenhammer Dresden (E, Hammer und D). Viele Grüße, Kristian.“ Besten Dank!

* haben wir auch in Grünau am Einkaufszentrum PEP gesehen
** haben wir auch in der Innenstadt (Höfe am Brühl) gesehen

*** siehe auch unseren Beitrag „Holzpflaster im Zentrum“ (September 2012)

Nachtrag im Februar 2021: In der Paunsdorfer Sachsenstraße sahen wir einen Deckel mit sächsischem Wappen, der sich von dem in Wahren deutlich unterscheidet, und in der Gerberstraße stießen wir auf auf eine Abdeckung von C.F. Weithas Nachf. aus Leipzig. In der Lumumbastraße schließlich gab es einen zweiten Deckel aus Lugau, diesmal von Walthers Nachfahren.

Nachtrag im April 2021: Ein fünfter Leipziger Deckelhersteller (wenn wir den des kleinen Teils aus Anger-Crottendorf mitzählen) lag uns mit A. Kutzer & Co. in der Kirschbergstraße unweit des Bahnhofs Möckern zu Füßen.

Nachtrag im Mai 2021: In der Grünfläche gegenüber des Volkshauses versieht ein Deckel mit den Schriftzügen WAL und DDR seinen Dienst und an der Blechbüchse lesen wir auf einer Abdeckung: „Flachspiegelbrunnen zur Notwasserversorgung der Stadt Leipzig im Zweiten Weltkrieg“.

Nachtrag im September 2021: Wir waren in Zeitz

Nachtrag im Januar 2022: Ein sechster Leipziger Deckelhersteller: E(dmund) Becker Leutzsch, gesehen auf dem Leutzscher Friedhof.

Nachtrag im Juni 2022: Rätselhafter Deckel mit vier H in der Bienitzstraße in Burghausen und einer mit der Abkürzung FTL in Meusdorf. Außerdem fanden wir am Leihhaus einen siebenten Leipziger Produzenten: Georg Poppe. FTL wiederum könnte „für eines der Stahlwerke in Freital“ stehen (Danke, Christian!) oder für Foundry And Technical Liaison Limited (Danke, René!).

Nachtrag im Mai 2024: In der Karl-Heine-Straße entdeckte unser Freund Norbert den achten Leipziger Deckelmacher – Hermann Feuerstein. Danke!

Nachtrag im Juli 2024: Mindestens zwei historische Deckel hat der Parkplatz des Sportcenters an der Ecke von Demmering- und Merseburger Straße zu bieten, einen von Reissig & Bergk aus Unterwellenborn und einen mit der Aufschrift F. Class. ohne Ortsangabe.