Im nahen Halle steht der Leipziger Turm in der Leipziger Straße, im fernen Innsbruck der Leipziger Hof am Leipziger Platz. Der Hof ist ein Hotel und der Platz nach der Völkerschlacht benannt. „Dass man diesem weit von Innsbruck entfernten Ereignis einen eigenen Platz gewidmet hat, lässt sich schlicht und ergreifend aus dem Umstand erklären, dass Napoleon, dem bei dieser Schlacht ja eine empfindliche Niederlage bereitet wurde, hierzulande ja alles andere als beliebt war, und das gegen ihn mit Preußen und Russland verbündete Österreich ihn endgültig besiegt hatte“, schreibt Helmut Schiestl 2013 auf provinnsbruck.at. Hundert Jahre zuvor war der Platz angelegt worden, zweihundert Jahre zuvor hatte die Völkerschlacht stattgefunden.
Schiestl macht auf das „architektonisch beeindruckende“ Hallenbad aufmerksam, welches 1928 nach Plänen des Innsbrucker Stadtplaners Friedrich Konzert entstand, sowie auf den angrenzenden Rapoldipark, auf dessen Grünflächen man aus dem Leipziger Hof schauen kann. „Eine Zeit lang durch Drogenkriminalität und eine bis heute unaufgeklärte Mordtat an einer jungen Studentin etwas in Verruf geraten, ist der Park heute durch verstärkte Überwachung, die allerdings auch nicht unumstritten ist, wieder zu einer schönen und erholsamen Oase inmitten der Hektik dieses Stadtteils geworden, in dem es sich geruhsam flanieren und sitzen lässt.“ Der zentrumsnahe Stadtteil heißt Pradl und gehört seit 1904 zur Hauptstadt des österreichischen Bundeslandes Tirol.
Im Empfangsbereich des Hotels trinken wir Kaffee und Himbeersoda und plaudern ein wenig mit der freundlichen Rezeptionistin. Das Haus ist gemütlich, schick und schön, verfügt über vier Sterne, 55 Zimmer und wird in der dritten Generation von Familie Perger geführt. Zwischen Hotel und Rapoldipark verläuft übrigens die Körnerstraße, deren Namensgeber Theodor Körner tragischer Teilnehmer der 1813er Kämpfe bei Leipzig gewesen ist (siehe unseren Beitrag „Körnerhaus und Körnerstein“ vom April 2012).