Das Schiff am Kulkwitzer See hat einen neuen Betreiber, Oliver Altus bringt die außergewöhnliche Immobilie gerade auf Vordermann. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern räumt der 37-Jährige auf, baut um und schafft Neues. Neue Planken, neue Farbe, neue Technik – die MS Frieda wird zur Eventlocation, das heißt schick gemacht für Hochzeiten, Feiern, Feste. Und der Freisitz soll bald wieder gastronomisch genutzt werden. Zu Ostern wurde hier schon gegrillt, von 30. Mai bis 2. Juni passiert das erneut und am 29. Juni folgt dann mit dem Tag der Offenen Schiffstür (inklusive Führungen bis aufs Dach) der Startschuss in die Imbiss-Saison.
Bereits als Kind war der gebürtige Leipziger vom weißen Schiff am See beeindruckt. Diese Faszination ist ihm geblieben, hinzu kommen frische Ideen. So möchte der veranstaltungserfahrene Chef von Eventtool24 die alte Frieda zu jedem Anlass anders möblieren. Kein Problem für ihn, unterhält er doch in der Zwickauer Straße ein großes Lager voller Mietmöbel. Da kann es weiß, schwarz, gotisch, barock oder wie auch immer werden.
Um Einbrüche zu verhindern, hat Oliver Altus zunächst in ein Alarm- und Sicherheitssystem investiert und zusätzlich große Lampen anbringen lassen. Nun wird peu à peu saniert, Probleme schrecken ihn nicht – der Mann hat einerseits Schwung und andererseits die Ruhe weg, außerdem Pläne über Pläne. Ein Schulanfangsfestival noch in diesem Sommer schwebt ihm vor, den Schornstein möchte er jede volle Stunde Dampf ausstoßen lassen, dazu ertönt eine Schiffssirene, der Platz an Ufer und Leuchtturm soll genutzt werden und so weiter und so fort. „amSee“ heißt die Frieda nun. Schön, dass hier wieder Leben herrscht!
Dieser Beitrag erschien auch im Grün-As 06/2019
Nachtrag am 12.05.2020: „Brandstifter wüten am Strandbad Markranstädt – Kripo findet Hinweise“, lautet heute eine Überschrift in der Leipziger Volkszeitung. Das historisch anmutende Holzgebäude am Westufer des Kulkwitzer Sees wurde abgefackelt. Sinnlos!