Bis Mitternacht läuft die 16. Leipziger 24-Stunden-Ausstellung! Wenn Ihr noch nicht dort gewesen seid, dann fahrt schnell hin! Es lohnt sich wegen der Kunst, wegen des Gebäudes, in der sie gezeigt wird, und wegen des kurzzeitigen und einmaligen Charakters einer 24-Stunden-Ausstellung. Über 17 Stunden davon sind schon um.
Bis jetzt war die Schau in der Hermann-Liebmann-Straße 88 gut besucht von Leuten aller Altersklassen und Kleidungsstile. Nicht wenige davon waren bzw. sind mit dem Fotoapparat unterwegs. Wann kommt man schon mal legal in solch ein leerstehendes Haus? Ganz in Ruhe guckt man durch sämtliche Wohnungen und Zimmer, überall ist etwas Interessantes zu entdecken – dank der Künstler. Bis in die beckenfreien Toiletten auf den halben Treppen stellen sie aus.
Vom Treppenhaus schaut und knipst Ihr in den Hof, von den Wohnungen aus auf den wunderbaren Werbe-Kellner aus Markranstädt. Das Haus, an dem er mit seinen Bieren entlang eilt, muss ebenfalls ein Künstler bearbeitet haben: Es ist von oben bis unten saniert, allerdings nur in einer Breite von etwa zwei bis drei Metern. Ein verrückter Anblick*.
Unten in der 88, in einem ehemaligen Döner-Laden, bekommt Ihr Kaffee, Bier und etwas zu essen. Auch Plakate der Ausstellung – Titel: Optimaler Schnitt. Und heute abend gibt’s Konzerte! Schnell noch hin!
www.24-stunden-ausstellung.de/optimalerSchnitt/
siehe auch unseren Beitrag „24 Stunden im Monopol“ (September 2015)
* Nachtrag am 07.11.2014: Von Sandra aus der Ateliergemeinschaft Zündkerzenwerkstatt haben wir erfahren, was es mit dem Streifen in der Hermann-Liebmann-Straße 85 auf sich hat: „Ja, der vertikale Streifen macht neugierig, hinter ihm verbirgt sich ein komplett sanierter Raum, sozusagen ein Kunstprojekt des Architekten. Künftige Mieter können sich diesen Raum bereits ansehen und haben so eine Vorstellung davon, wie das Haus künftig aussehen soll. Das Achtern Strom (die ehemalige Gaststätte unten im Haus, später ein Imbiss) haben wir nur im Rahmen des Freiraum-Festivals am 13. September 2014 bespielt … Das Haus wird saniert und soll danach vermietet werden. Es wurde uns nur für diesen einen Tag zur Verfügung gestellt.“
siehe dazu auch unseren Beitrag „Kneipenrundgang Ost“ (November 2014)
Nachtrag am 04.06.2015: Das Haus mit dem Streifen ist mittlerweile so gut wie fertig saniert, alles weiß und blau und schick, sogar die uralte Werbung für Markranstädter Bier wurde erneuert!