Auf der „Liste der Kulturdenkmale in Leipzig-Zentrum-Nordwest“ (Wikipedia) steht zur Wohnanlage Waldstraße 51/53 und Wettiner Straße 15-17a nicht viel: „Putzfassade mit Klinkergliederung, im traditionalistischen Stil der 1930er Jahre mit Anklängen an den Stil der Moderne … baugeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung“. Uns reicht das, denn nach ewigem Vorbeifahren und -laufen haben wir endlich sämtliche Reliefs über den zugehörigen Hauseingängen fotografiert.
Unsere Aufmerksamkeit erregt hatte die Darstellung des sprichwörtlich eigenen Herds in Form von Topf und Flamme. Nun betrachteten wir alle anderen Symbolbilder und landeten zu unserer Überraschung zuguterletzt beim Heiligen Georg.
Ebenso überraschten uns die vermerkten Fertigstellungstermine der sechs zusammenhängenden Häuser, im Monatstakt waren sie von Oktober 1933 bis März 1934 offensichtlich zum Bezug freigegeben worden, der Eigene Herd, die Warme Stube, Unser Haus, das Haus mit dem Eichenlaub, das mit den Getreideähren sowie das, über dessen Haustür der Heilige Georg mit Hilfe seiner Lanze dem Drachen den Garaus macht.
Wie kommt der nicht so recht zu den anderen Abbildungen passende Ritter in die Reihe und was wurde einstmals im Eckladen verkauft? Befand sich dort ursprünglich ein Lebensmittelgeschäft? Das vermuten wir, bis wir Genaueres wissen.
Silvia schrieb sofort auf unserer Facebook-Seite: „Nicht an der Ecke, sondern rechts daneben war in den 80ern ein Fleischer drin. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hatte in der Gegend mal gewohnt.“ Danke, Silvia!
Und sie hat recht, neben dem Eckladen gibt es in der Wettiner Straße gleich noch ein zweites Geschäft. Eins davon beherbergte nach dem Adressbuch von 1943 einen Feinkost-Händler, während ein Foto von 1991 im Eckladen eine Boutique namens Mode-Cocktail zeigt. Danke, Julius!

