Am 27. Oktober eröffneten Marek Brandt, Fabian Niermann und Inka Perl ihre Ausstellung „Zehn Jahre Radiolux“ in der Galerie KUB, einer ehemaligen Kunst- und Bauschlosserei in der Kantstraße 18. Ab 19 Uhr konnte man sich die Bilder und Objekte zur Geschichte des Leipziger Trios anschauen, ab 20.30 Uhr dann eines seiner Konzerte erleben – mit Saxofon, Elektronik und Echtzeitanimation sowie dem Gast Matthias Bauer am Bass. Radiolux-Auftritte sind zum Träumen mit offenen Augen geeignet.
Wir hörten ganz subjektiv u.a. nautische Signale, sich ächzend drehende Hafenkräne, rufende Fledermäuse und brummende Hornissen, kamen uns vor wie einsame Spaziergänger in einer Tropfsteinhöhle und glaubten, kosmischen Meditationen beizuwohnen oder tibetischen – wir kennen uns damit nicht aus. Optisch nahmen wir z.B. einen Tanz der Libellen, Lakritzstangen oder Keilriemen wahr und erblickten unter Wasser die Himmelsscheibe von Nebra oder aber einen ausgewachsenen Eierkuchenrochen. Je nach Fantasie …
„Radiolux sendet life. In einem Raum, der sich durch permanente Variation verschiebt, scheint die Ordung der Sinne außer Kraft: Zu hören sind meist kleine, unscheinbare Gegenstände, zu sehen sind Klänge …“, schreibt Dr. Dorothée Bauerle-Willert im Katalog zur Schau. „Radiolux sind auch anstrengend. Auf gute Weise, denn so müssen die Assoziationen selbst abgesteckt werden. Jedes Mal neu, bei jedem anders“, lesen wir von Jens Wollweber ebenda.
Am 5. November könnt Ihr austesten, welche Gedankengänge und Eindrücke Brandt, Niermann & Perl bei Euch hervorrufen bzw. hinterlassen, dann beginnt ab 19 Uhr die Finissage und wieder ab 20.30 Uhr das Abschlusskonzert, diesmal ohne Matthias Bauer. Und bis dahin darf in der Ausstellung im hinteren Raum der Galerie KUB jede/r selbst Radiolux sein und Klänge und Bilder produzieren. Gerätschaften dazu sind aufgebaut und sollen selbstverständlich genutzt werden …
siehe auch unseren Beitrag „Radiolux mit Premiere“ (Juli 2013)
