Historie

Alte Bilder VII

Alte Bilder 7

Alte Bilder sind immer gut, um Erinnerungen zu wecken. Denn ohne alte Bilder bliebe manches vergessen. Zum Beispiel, wie die „Fahrschnippel“ der Leipziger Verkehrsbetriebe in den 1980er Jahre ausgesehen haben: Schmal und wie Altpapier. Es gab rote und grüne Schnippel, rote für die Erwachsenen und grüne für die Ermäßigten. Die roten kosteten eine Mark (für sechs Schnippel), die grünen 50 Pfennig (fünf Schnippel). Und trotzdem sind wir manchmal schwarzgefahren – haben dann 10 Mark Strafe gezahlt …

Was gibt es noch nicht mehr? Die Broiler-Bar Ost und die Berufsberatung, „Wahlempfehlungen“, mit Kreide geschrieben („Wählt Thälmann und Honecker!“ – Achtung, das war schon damals alles andere als gewöhnlich), und den DDR-Slogan am Neuen Rathaus. „Für die weitere allseitige Stärkung der DDR, für das Wohl der Bürger, für die Sicherung des Friedens!“, stand da. Ja, und auch Wartburgs und Baulücken sind seltener geworden.

Das Autohaus Gerstmann sitzt nicht mehr in der Tschaikowskistraße 7 (zuvor Kfz.-Instandhaltung Leipzig in einer Garagen- und Werkstattanlage, die einmal beeindruckend gewesen sein muss) und auch die Agentur für Alkohol in der Lindenauer GutsMuthsstraße hat den „Betrieb“ eingestellt (Foto von Uwe).

Der vermeintliche Tunneleingang am Neuen Rathaus gehörte einst zu einer öffentlichen Toilette (es gab eine weitere am alten Gebäude der Leipzig-Information auf dem Sachsenplatz) und das Robotron-Gebäude bald nicht mehr zum Stadtbild. Wie die Olympia-Werbung an der Karl-Heine-Straße / Ecke Klingerweg schon etwas länger (das war doch ebenfalls mal ein Toilettenhäuschen?!). An der Karl-Heine- / Ecke Engertstraße sieht es hingegen fast noch so aus wie auf unserem Schokoladen-Foto*, ebenso wie sich in der Pfaffendorfer Straße das Einkauf-Center am Zoo kaum geändert hat. Center war in diesem Falle ein einigermaßen vermessener Name …

* bloß dass das Haus mit dem Laden nicht mehr steht, im Gegensatz zum einst direkt benachbarten Eckhaus; in der Broschüre „100 Jahre Katholische Pfarrgemeinde Liebfrauen Leipzig-Lindenau 1904 – 2004“ ist ein Foto enthalten (Seite 54 oben)