Mittlerweile liegen auch die 1990er Jahre weit in der Vergangenheit und mit ihnen die Wunschvorstellungen einiger Betriebe der hopfen-und-malzverarbeitenden Industrie und ihrer Konsumenten. Sternburg ist nicht mehr „international begehrt“ und ebensowenig „Marke ersten Ranges“, aber immerhin noch da (und zwar im Hektoliterbereich). Reudnitzer, Bauer, Kronen und Ulrich hingegen traten bereits die Reise ins Vergessen an, wobei man ab und zu mal eine rote Limo unter dem Namen Bauer in die Hand bekommt.
Unser unglaublicher Andreas erzählte kürzlich, dass es in Leipzig und Umgebung (ungefähr auf dem heutigen Stadtgebiet) einst 40 Brauereien gegeben hat. Wir baten um eine Auflistung, da wurden es noch mehr, über 50 – siehe dazu unseren separaten Beitrag „Liste Leipziger Brauereien“ (November 2015 sowie April 2022 als „Neue Liste …“). Diese Bierproduktionsstätten sind somit zumindest namentlich aus dem Reich des Vergessens zurückgekehrt.
Noch etwas: Im Craft-Beer-Rausch unserer Zeit werden die bundesweit verkauften Marken „Fernsehbier(e)“ genannt, wegen ihrer TV-Werbung. Das haben wir gerade erst mitbekommen und finden es witzig!
Und noch etwas anderes: In der Hamburger Straße 38 (Eutritzsch) konnten wir letzte Woche das bereits ziemlich verblasste Schild der Fuchsschänke fotografieren. Wer genau hinguckt, sieht einen Fuchs sowie den Schriftzug und das Logo von Sachsen-Bräu.
Nachtrag im Februar 2021: In der Kurt-Eisner-Straße (Südvorstadt) geriet uns ein Aufkleber ins Blickfeld, weil er aussah wie ein Sternburg-Etikett. Bier wird darauf sogar erwähnt …