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Das Sehnsuchtsmuseum

Leipzig hat ein Sehnsuchtsmuseum! Es ist noch klein und befindet sich derzeit in der Kochstraße 98, im augenblicklich nicht als solchen genutzten Showroom des Textilmarkts. Dort steht Inka Perl am Einlass und erklärt, irgendwann habe sie festgestellt, dass das verbindende Element ihrer Arbeiten die Sehnsucht sei. Bis dahin hätte sie ihre Ausstellungen „Bewahranstalt“ genannt, doch Sehnsucht klinge um einiges schöner.

Durch ein rosenbogenähnliches Tor, welches mit Schießbudenblumen dekoriert ist, betritt man die Schau. Was erwartet einen da? Gefahr oder Glück? Zunächst eine Klagewand. Außerdem Selfie-Kästen, Objektbilder und Exponate, die z.B. fragen „Bist Du glücklich?“, die sagen „Nur Mut“ oder aber „Bitte belästige mich nicht“. Der Rundgang ruft bei jedem andere Gedanken hervor oder Erinnerungen wach, bei uns u.a. Erinnerungen an Besuche auf Dachböden alter Leipziger Mietshäuser. Da gab es auch immer etwas zu entdecken.

Inka arbeitet mit Fundstücken und Flohmarktmaterial. Wonach sie sich sehnt, zeigt ihre Kunst. Doch die Sehnsuchtsforscherin gibt auch konkrete Antworten. So sehne sie sich nach einem festen Standort für ihr Museum, denn die aktuelle sei lediglich die erste Interimsausstellung. Dennoch können Besucher hier nicht nur über Inkas und vor allem ihre eigenen Sehnsüchte nachdenken – es gibt auch einen Museumsshop!

Und der hält wie bei den großen Verwandten des kleinen Hauses Erinnerungsstücke bereit, also Kerzen, Kalender, Magnete, Sticker und Karten sowie erfüllte und unerfüllte Herzen! Letztere sind gebacken und sehr gut essbar. Selbstverständlich liegt auch ein Gästebuch aus. Eine Eintrittskarte kostet 3 Euro und darf mehrfach verwendet werden. Das ist ungewöhnlich!

Bis zum 13. Januar 2017 hat das Sehnsuchtsmuseum jeden Mittwoch bis Freitag jeweils in der Zeit von 16 bis 20 Uhr geöffnet. Ihr könntet einen Besuch dort mit dem des Weihnachtmarktes im Werk 2 verbinden, welcher bis 18. Dezember 2016 läuft, dafür müsst Ihr nur die Kochstraße hoch bzw. runter laufen.

www.sehnsuchtsmuseum.de

siehe auch unseren Beitrag „Radiolux mit Premiere“ (Juli 2013)

Aus einer Pressemitteilung vom 04.01.2017: „Museumsleiterin und Sehnsuchtsforscherin Inka Perl zeigt sich zufrieden über die etwa 100 Besucher in der 1. Interimsausstellung. Diese endet nun am Freitag, dem 13. Januar, um 20 Uhr mit einer Finissage-Rede von Yvette Kießling. Resümierende Gedanken sollen Anstoß zu anschließenden Gesprächen mit der Künstlerin geben. Während der sechswöchigen Ausstellungsdauer arbeitete die Künstlerin weiter an ihrem begehbaren Raumbild, Besucher können nun noch Neues entdecken.“