Das lief ja nach Wunsch! Auf unseren Beitrag „Nah am Wasser, Teil 1“ (April 2020) hin kommentierte Steffi auf der Geheimtipp-Leipzig-Facebook-Seite: „Das ist doch an der Lampestraße, da hab ich ein ganz altes Foto von der Nachkriegszeit.“ Wir fragten, ob sie uns das Bild zur Verfügung stellen würde, setzten die Unterhaltung auf nichtöffentlichen Kanälen fort und bekamen eine Menge herrlicher alter Dokumente zugeschickt. Steffi lebt heute zwar tief im Westen, fühlt sich aber weiterhin „sehr verwoben mit meiner Heimatstadt und hab Klassentreffen, Freunde und Familie“.
Ihrer Familie, speziell ihren Großeltern Paul und Elsa Kiehle, gehörte die Lampestraße 2 einst. Im Zweiten Weltkrieg „erwischte eine Brandbombe den Dachstuhl. Das Haus wurde bis 1975 bewohnt von Mietern und meinen Großeltern. Es wurde leider von der DDR zum Abriss bestimmt, obwohl es hätte gerettet werden können. Es war halt ein Schandfleck gegenüber des Dimitroffmuseums.“
Dank Steffi können wir Euch Bilder aus der Lampestraße und deren Umgebung zeigen, in der sich u.a. das Reichsgericht (Dimitroffmuseum, Bundesverwaltungsgericht) sowie das Alte Gewandhaus* befanden. Am Geisteswissenschaftlichen Zentrum der Uni (Ecke Mozartstraße) hängt eine Plakette zur Erinnerung an das Ende der 1960er abgetragene Konzertgebäude. Wenige Jahre später musste auch die Lampestraße 2 weichen. Der offene Pleißemühlgraben davor war bereits in den 1950ern überwölbt worden.
Zum Verständnis der Bildunterschriften blicken wir kurz auf die Familie Kiehle: Robert und Sophie hatten Sohn Paul, der wiederum mit Frau Elsa die Töchter Lisa und Pia. Lisa heiratete Gerhard Burkhardt und wurde Mutter von Gisela und Steffi. Auf dem fröhlichen Geburtstagsfoto von 1929 sehen wir links Pia und als Vierte von rechts Lisa (im Hintergrund die Lampe- und die Harkortstraße), während das 1954er Autobild vorm Familiendomizil von links nach rechts Mutter Lisa, Oma Elsa, Steffi und Schwester Gisela zeigt – im Auto, wahrscheinlich einem EMW, sitzt Vater Gerhard.
* siehe unseren Beitrag „Alte Bilder IX“ (Mai 2014), da ist es noch komplett
Herzlichen Dank an Steffi Burkhardt! Es gibt noch mehr Material von ihr, d.h. Fortsetzungen werden folgen!