Wenn wir im Freien eine Party feiern und es beginnt zu regnen, schnappen wir uns, was nicht nass werden soll und gehen rein. Nicht so bei Element of Crime! Da holen alle ihre Regencapes und Schirme raus und wiegen sich weiter im Takte der wohlig-traurigen Lieder. Keiner geht, alle freuen sich, dass sie hier bei diesem Konzert sind und Sven Regener samt Gefährten zuhören und -sehen dürfen.
Genau das haben wir heute erlebt auf der gemütlichen, baumumstandenen Parkbühne des Geyserhauses in Eutritzsch. Wir waren gleich richtig – die Band hatte laut Aussage ihres Frontmannes zunächst die Parkbühne im Clara-Zetkin-Park angesteuert, an die wohl jeder Leipziger zuerst denkt, wenn er das Wort Parkbühne hört. Wie auch der Taxifahrer. Zur Parkbühne, bitte. Alles klar.
Element of Crime kamen dennoch rechtzeitig in Eutritzsch an und gaben ein Gastspiel, nach dessen Genuss man erst einmal nichts anderes hören möchte als Deborah Müller, Delmenhorst und Romantik!, als rollende Gitarren, Regeners Liedergeschichten und seine Trompete. Bring den Vorschlaghammer mit, sang er in einer der vielen Zugaben, der alte Schrott muss raus – und warum? Um neuen Schrott kaufen zu können. Stark!
Überhaupt, schon der Name dieser Band mittelalter, souveräner, gelassener Männer ist eine herrliche Irreführung! Element of Crime – unsere Überschrift versucht das zu würdigen. Und Geyser, Christian Gottlieb, ein Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, der dem Betreiberhaus der Eutritzscher Parkbühne seinen Nachnamen vermachte? Wäre ohne dieses Haus und dessen heutige kulturelle Nutzung ohne Zweifel vollkommen in Vergessenheit geraten. Wetten?!